Quadriga CX
Kanadas größte Kryptowährungsbörse ist dicht - 115.000 Kunden betroffen
Kanadas größte Kryptowährungsbörse, Quadriga CX, kann nach dem plötzlichen Tod des Gründers nicht auf die Guthaben der Anleger zugreifen. Es geht um Kryptowährungen im Wert von circa 145 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen hat Gläubigerschutz beantragt.
Seit dem Tod von Quadriga-Gründer Gerald Cotten, im Dezember 2018, kann das Unternehmen nicht mehr auf die Kryptowährungen der Anleger zurückgreifen: Bitcoin, Litecoin, Ether und andere Coins. Cotten, 30, war laut Medienberichten allein verantwortlich für die Verwaltung der Gelder und Coins. Auch seine Witwe, Jennifer Robertson, hat laut der Gerichtsakten vom 31. Januar 2019 keinen Zugang zum Rechner, vom dem die Geschäfte durchgeführt wurden.
Zudem beauftragte das Unternehmen einen Experten damit zu prüfen, ob Informationen abgerufen werden können, um Coins zu sichern. Auch wurde untersucht, ob ein Teil der Kryptowährungen an anderen Börsen gesichert werden können, so die Gerichtsakten.
Es wird davon ausgegangen, dass etwa 115.000 Quadriga-Kunden Guthaben auf ihren persönlichen Konten in Form von Barvermögen und Kryptowährung halten. Laut der eidesstattlichen Versicherung wurde der überwiegende Teil der Kryptowährungen in einer "Cold Wallet" oder "Cold Storage" aufbewahrt. Hierbei handelt es sich um eine Offline-Speicherung, um Kryptowährungen vor Hacking oder Diebstahl zu schützen.
Bereits Anfang 2018 hatte Quadriga CX finanzielle Schwierigkeiten: Es wurden von der kanadischen Bank CIBC 25,7 Millionen US-Dollar im Zusammenhang mit ihrem Zahlungsabwickler eingefroren, nachdem man Schwierigkeiten hatte festzustellen, wer der Eigentümer des Geldes war. In einer Erklärung, die am vergangenen Donnerstag online veröffentlicht wurde, schreibt Quadriga, dass man daran arbeite die "Liquiditätsprobleme" anzugehen - zu denen auch der Versuch gehört, die Kryptowährungsreserven im Cold Wallet zu lokalisieren und zu sichern".
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