Holger Thorsten Schubart: „Die Phantasie von heute ist die Realität von morgen.“ - Seite 2
Welche praktische Nutzung ergibt sich aus ihren aktuellen Forschungsergebnissen?
Holger Thorsten Schubart: Wenn man in einem kleinen Power-Cube Energie wandeln kann und das ist das schöne in der Physik, dann kann man diese Erkenntnisse nach oben skalieren. D.h. wenn der Cube doppelt so groß ist, haben wir im Grunde genommen doppelt so viel Leistung. Am Ende ist es nur eine mathematische Kalkulation, wie groß der jeweilige Cube sein muss, um ein Elektrogerät oder einen ganzen Haushalt völlig autonom mit elektrischer Energie zu versorgen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Erkenntnis, dass die heutigen Elektrogeräte immer weniger Energie benötigen und man mit einem intelligenten Energiemanagement und einer kleinen Batterie, die man allerdings nur noch als Puffer für Spitzenleistungen benötigt, die ankommende Energie so ausbalanciert oder zwischenspeichert, dass man von Steckdose und Stromkabel völlig unabhängig wird.
Wie lange forschen Sie bereits in diesem Fachgebiet?
Holger Thorsten Schubart: Ich persönlich bin 2008 hinzugestoßen und seit 2014 bin ich der CEO der Neutrino Energy Group. Die Forschung an sich, läuft aber bereits seit vielen Jahrzehnten. Durch neue Messmethoden und neue Materialien wurde jedoch erst in den letzten Jahren der Durchbruch und eine Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erzielt. Zuhilfe ist uns insbesondere auch der Nobelpreis in Physik gekommen, der 2015 an zwei Physiker des Neutrino Forschungsteams vergeben wurde und die dafür geehrt wurden, dass sie den wissenschaftlichen Nachweis erbringen konnten, dass Neutrinos Masse besitzen. Und spätestens jetzt wird jedem, der eine der fundamentalsten Formeln der Physik kennt (E=mc²), dass nämlich vereinfacht gesagt, Masse in Bewegung auch Energie in sich trägt klar, dass es sich bei Neutrino Energie um ein realistisch physikalisches Modell handelt.
Auf welche Vordenker stützt sich ihre Forschung?
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Holger Thorsten Schubart: Ich sehe die Vordenker in den 1950iger und 60iger Jahren bei der Entwicklung der ersten Solarzellen, wo man sich Gedanken darüber gemacht hat, wie man aus dem sichtbaren Strahlenspektrum, nämlich dem Licht, Strom erzeugen kann. Eine Technologie, die in den Anfangsphasen verlacht und als technisch unmöglich angenommen wurde, die heute jedoch überall anerkannt und etabliert ist. Wir gehen halt noch einen Schritt weiter. Denn wir kommen ohne die Nachteile dieser Solarenergie aus, welche sich nur auf die sichtbaren Strahlenspektren stützt. Die Neutrino Cubes funktionieren 24 Stunden/7 Tage also auch in völliger Dunkelheit und nicht nur dann, wenn Licht auf sie trifft.