EU-Rechnungshof unzufrieden mit neuen Regeln für Diesel-Abgase
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die politische Reaktion auf den Diesel-Skandal war aus Sicht des Europäischen Rechnungshofes nur halbherzig. "Wir begrüßen die Tatsache, dass Maßnahmen ergriffen wurden, doch angesichts der zahlreichen bereits im Verkehr befindlichen besonders umweltschädlichen Personenkraftwagen kann es noch viele Jahre dauern, bis sich die Luftqualität in den Innenstädten verbessert", erklärte Rechnungsprüfer Samo Jereb am Donnerstag in einer Analyse zu den nach dem Skandal von 2015 geänderten EU-Abgasvorschriften. Der Rückruf von mehr als zehn Millionen Fahrzeugen habe nach verfügbaren Daten zum Beispiel die Emission von Stickoxiden kaum gesenkt.
Die Rechnungsprüfer warnen, dass die Wirkung der neuen Vorgaben von der Umsetzung in den EU-Staaten abhänge und dass Autobauer womöglich neue Schlupflöcher finden könnten.
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Auslöser des Diesel-Skandals waren Untersuchungen von Volkswagen -Autos. Der Konzern musste daraufhin im September 2015 zugegeben, Stickoxid-Werte bei Dieselwagen manipuliert zu haben. Andere Hersteller wie Daimler stehen ebenfalls unter Verdacht, illegale Technik benutzt zu haben. Die Politik reagierte mit strengeren Regeln und Überwachungen./aha/DP/fba