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     271  0 Kommentare Britische Notenbank senkt wegen Brexit Wachstumsprognose

    LONDON (dpa-AFX) - Der Schaden durch den Brexit für die Wirtschaft in Großbritannien hat nach Einschätzung der Bank of England zugenommen. Die Notenbank hat daher ihre Wachstumsprognose gesenkt und vor einem deutlichen Rückgang der Investitionen gewarnt. Dies teilte die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung mit.

    Den Leitzins hat sie bei 0,75 Prozent belasen. Ökonomen hatten mit der Entscheidung gerechnet. Auf diesem Niveau liegt der Leitzins seit vergangenem Sommer. Die Entscheidung fiel einstimmig. Die Unsicherheit habe zugenommen, heißt es in der Mitteilung der Notenbank. Großbritannien soll Ende März aus der EU austreten. Noch ist unklar, ob der Austritt in einer geordneten Form erfolgt.

    Im laufenden Jahr erwartet die Notenbank nur noch ein Wachstum von 1,2 Prozent. Vor drei Monaten war sie noch von 1,7 Prozent ausgegangen. Für das kommende Jahr werden 1,5 Prozent Wachstum erwartet. Allerdings hänge auch über diesem Ausblick die Brexit-Unsicherheit, so die BoE. Die Prognosen müssten aktualisiert werden, wenn es mehr Klarheit über die Art des EU-Austritts gebe. Ohne die Unsicherheit hätte das Wachstum laut Berechnungen der Notenbank bei 1,6 Prozent in diesem Jahr und bei 2,2 Prozent im kommenden Jahr gelegen.

    Ein substanzieller Rückgang der Wirtschaftsaktivität ist laut Notenbankchef Mark Carney zu erwarten, falls es zu einem ungeordneten Brexit kommen sollte. Die Wirtschaft sei nicht bereit für einen Brexit ohne eine Einigung und Übergangsphase. Er erwarte, dass die Unsicherheit noch eine gewisse Zeit lang andauern werde.

    Falls es zu einem geordneten Brexit kommt, dürften beschränkte und graduelle Leitzinserhöhungen angemessen sein. Um das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen, sei in den nächsten drei Jahren aber nur eine Leitzinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte notwendig. Im November war die Notenbank noch von drei Zinserhöhungen ausgegangen. Dies zeigt, dass die Bank of England die wirtschaftliche Lage insgesamt vorsichtiger bewertet.

    Das britische Pfund geriet nach der Zinsentscheidung nur kurzzeitig unter Druck und erholte sich rasch wieder. Die Renditen britischer Staatsanleihen gaben indes deutlich nach./jsl/jkr/mis





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