Adidas Short
68-Prozent-Chance
Die im DAX gelisteten Industrie-Unternehmen erwirtschafteten im Jahr 2017 zusammen einen Umsatz in Höhe von 1,21 Billionen Euro. Das entsprach einem Plus von sechs Prozent zum Vorjahr. Diesen Zuwachs erzielten die Konzerne vor allem durch ihre internationalen Aktivitäten: Während die Umsätze im Ausland im Berichtsjahr um sieben Prozent zulegten, stiegen die Erlöse im Inland nur um zwei Prozent. Diese Zahlen ermittelte die Beratungsgesellschaft PwC. Adidas erzielte in jenem Jahr mehr als 90 Prozent seines Umsatzes im Ausland.
In der letzten Woche kehrte der Handelsstreit zwischen den USA und China wieder ins Bewusstsein der Anleger zurück. Nachdem sie in den ersten Wochen dieses Jahres auf eine Entspannung spekuliert hatten, wurden sie mit den jüngsten Aussagen von US-Präsident Donald Trump eines Besseren belehrt. Es gebe keinen Plan, sich mit einem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zu treffen, teilte der mit. Bislang waren sie davon ausgegangen, dass Trump wegen innenpolitischer Probleme gerne einen Deal präsentieren würde.
Doch dieses Bedürfnis teilt Trump offenbar nicht. Anleger reagierten genervt und zogen sich in den vergangenen Tagen vom Aktienmarkt zurück, zumal das Stillhalteabkommen am 1. März ausläuft. Dies hatten beide Länder vereinbart, um der Zoll-Schlacht vorübergehend Einhalt zu gebieten und somit Gespräche zu ermöglichen. Diese brachten bislang aber noch kein relevantes Ergebnis hervor. Sportartikelhersteller wie Adidas machen sich deswegen Sorgen. Denn sie stehen im Zwist der USA mit China quasi zwischen den Fronten.
Nach Westen schaut Adidas mit Sorge, da sich die USA unter Trump zunehmend abschotten und Handelshindernisse aufbauen. Jedoch ist Nordamerika der größte Markt für die Sportartikelbranche und besitzt für Adidas aufgrund der führenden Stellung von US-Konkurrent Nike strategische Priorität, was mit höheren Investitionen einhergeht. Nach Osten schaut Adidas mit Sorge, da mit China nicht nur eines der Produktionsländer involviert ist, sondern auch als ein interessanter Absatzmarkt hiervon betroffen ist.
Zwar erscheint die Wahrscheinlichkeit recht gering, dass Sportartikel vom Zorn Trumps getroffen werden, schließlich fertigen auch fast alle die US-Hersteller ihre Produkte in Asien. Da es keine einheimische Alternative zur Produktion in Fernost gibt, wäre eine solche Maßnahme schädigend für diejenigen, welche die Produktion konsumieren wollen. Wahrscheinlicher ist, dass sich durch eine vom Handelsstreit ausgelöste wirtschaftliche Abschwächung auch die Nachfrage nach trendigen und hippen Sportartikeln verschlechtern könnte.