Alarmsignal
Paul Krugman: "Euro-Raum kommt der Rezession im Moment wirklich nahe"
Es spräche vieles dafür, dass die Weltwirtschaft 2019 in eine Rezession stürzen werde, meint Paul Krugman, Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften. "Der Ort, der der Rezession im Moment wirklich nahe kommt, ist der Euro-Raum", sagte er laut "CNBC".
Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler kritisierte am Sonntag auf dem "World Government Summit" in Dubai die Haltung von politischen Entscheidungsträgern, die auf eine "sanfte Landung" der Weltkonjunktur hoffen und nicht von einer handfesten Rezession sprechen. "Die Hauptsorge ist, dass wir keine effektive Antwort darauf haben, wenn sich das Rad langsamer dreht", umschreibt der Ökonom seine Sorge, das die Politik zu unvorbereitet für einen wirtschaftlichen Abschwung ist.
Laut Krugman gebe es gute Gründe dafür, dass die Weltwirtschaft noch in diesem Jahr in eine Rezession stürzen könnte. "Ich denke, dass es eine ziemlich gute Chance gibt, dass wir Ende dieses Jahres (oder nächstes Jahr) eine Rezession haben werden", so Krugman. Er sagte, es sei unwahrscheinlich, dass nur "eine große Sache" den wirtschaftlichen Abschwung auslöse. Stattdessen erhöhe eine Reihe von wirtschaftlichen Abwärtssignalen die Wahrscheinlichkeit einer Verlangsamung.
Konkret nannte er - neben der Besorgnis über eine mögliche Eskalation des Handelskrieges - das Steuersenkungsprogramm von US-Präsident Donald Trump. Das Programm sei "nicht sehr effektiv". Es sehe
so aus, als würde diese Blase langsam an Luft verlieren, so der Wirtschaftsprofessor.
Die deutlichsten Anzeichen für eine Verlangsamung der Konjunktur kämen aus Europa, erklärte Krugman. Ende letzter Woche hatte die EU-Kommission ihre aktuelle Prognose für das Wirtschaftswachstum im
Euroraum in den Jahren 2019 (1,3 Prozent) und 2020 (1,6 Prozent) relativ stark nach unten korrigiert.
Quelle: