Deutlich weniger Selbstanzeigen von Steuersündern in Hessen
WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuersündern ist 2018 in Hessen erneut deutlich gesunken. 33 Steuerbetrüger meldeten sich im Vorjahr bei den Finanzämtern im Land. Rund 6,3 Millionen Euro beträgt nach Angaben des Finanzministeriums die Summe der vorläufigen Mehreinnahmen des Landes durch die Rückzahlungen. Im Jahr 2017 hatten noch 89 Steuersünder mit einer Selbstanzeige reinen Tisch gemacht. Rund 11,4 Millionen Euro konnte das Land durch die damit verbundenen Nachzahlungen an die Finanzämter verbuchen.
"In Hessen gehen wir weiter konsequent gegen Steuerkriminalität vor", betonte Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) in Wiesbaden. Auch wenn die Höhe der Rückzahlungen gesunken sei, wolle er auf die
Millionensumme nicht verzichten. "Denn jeden Euro, den der Staat auf diesem Weg einnimmt, können wir wieder für die Menschen bereitstellen - sei es etwa durch den Bau von Kindergärten und
Krankenhäusern oder durch Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur."
Als Rekordjahr gilt in Hessen 2014, als 3495 Steuerhinterzieher sich mit einer Selbstanzeige meldeten und das Finanzamt von ihnen rund 220 Millionen Euro nachkassierte. Anfang 2015 waren die Regeln für strafbefreiende Selbstanzeigen dann strenger geworden. Seitdem nimmt deren Zahl bundesweit kontinuierlich ab.
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Hessen habe die Zahl der Betriebsprüfer und Steuerfahnder in den vergangenen zehn Jahren um rund 25 Prozent gesteigert, sagte Schäfer zu den Maßnahmen des Landes gegen Steuerkriminalität. Deren Arbeit habe dem Staat etwa im Jahr 2017 ein Plus von 2,3 Milliarden Euro beschert. Allein bei Betriebsprüfungen sein rund 1,7 Milliarden Euro zusätzlich eingenommen worden./glb/DP/zb