Wirecard – Zeichen der Entspannung?
Wirecard – Zeichen der Entspannung?
Während der Gesamtmarkt nach drei Gewinntagen in Folge gestern die Kursanstiege der vorangegangenen Sitzungen konsolidierte, drehte Wirecard gegen den Trend wieder auf. Dabei kletterten die Papiere im Top bis auf 107,40 Euro, während das Tagestief mit 98,80 Euro erneut unterhalb der wichtigen 100-Euro-Barriere zu finden war. Immerhin: Per Tageschluss konnte Wirecard diese Chartmarke zurückerobern, womit sich die Ausgangslage nun wieder etwas entspannt hat. Konkret:
Kann die Aktie den Break bei 100 Euro heute mit weiteren Gewinnen bestätigen und dabei (idealerweise auch gleich auf Schlusskursbasis) direkt die nächste Hürde bei 110 Euro überwinden, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht zunächst frei bis an die alten Korrekturtiefs rund um 125 Euro bzw. bis an die untere Begrenzung der Schiebezone bei 130 Euro. Gelingt die Rückkehr in diese zuletzt kursbestimmende Seitwärtsrange, würde sich aus dem Stand weiteres Aufwärtspotenzial bis an die obere Begrenzung bei 140/145 Euro ergeben, bevor die 150er-Marke mit dem GD200 (151,58 Euro) den Kursverlauf vorerst deckeln dürfte.
Da wir es hier allerdings mit Wirecard zu tun haben, darf der Blick auf die Unterseite keinesfalls fehlen. Denn die Aktie bleibt (charttechnisch) angeschlagen; dies gilt insbesondere dann, wenn es zu einem neuerlichen Rücksetzer kommt, der die Notierungen direkt wieder unter die 100er-Marke drückt. Weiten sich die Verkäufe anschließend aus, würden sofort die beiden Zwischentiefs bei 95 Euro sowie die 90er-Schwelle in den Fokus rücken, bevor am Ende ein Test des amtierenden Jahrestiefs bei 86 Euro in Betracht gezogen werden müsste.
Kennzahlen zum Basiswert
Schlusskurs
102,25 €
+ / –
5,37 € / 5,54%
Hoch / Tief
107,40 € / 98,80 €
Performance
52-Wochen-Hoch
52-Wochen-Tief
Statistik
Trend
DAX – Konsolidierung?!
Wir haben es eingangs schon angedeutet – der deutsche Leitindex legte nach drei Gewinnsitzungen in Folge gestern erst einmal den Rückwärtsgang ein und gab dabei 0,7% ab. Diese Zahl darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Rücksetzer aus charttechnischer Sicht mit Vorsicht zu betrachten ist, schließlich rutschten die Blue Chips mit dem Schlussstand von 11.090 Punkten wieder gefährlich nahe an die Haltezonen bei 11.051/11.000 heran. Die dürften auch sofort ins Blickfeld rücken, falls der DAX heute im Konsolidierungsmodus bleibt; ein Absacker unter die runde 11.000er-Barriere könnte den Ausverkauf sogar noch beschleunigen, wobei dann bereits auf die 10.800er-Marke geachtet werden sollte. Auf der Oberseite gilt es dagegen, den gestern verlorenen Boden wiedergutzumachen, wobei als erstes Kursziel nun – neben dem Bremsbereich bei 11.150/11.200 Zählern – vor allem die 11.300er-Hürde zu nennen ist.
Schlusskurs
11.089,79 Pkt.
+ / –
-77,43 Pkt. / -0,69%
RWE – Die alten Tops im Visier!
Neben Wirecard, die mit einem Plus von 5,54% uneinholbar an der Spitze des DAX-Tableaus notierten, waren gestern in einem insgesamt schwachen Markt vor allem die Versorger gefragt. Neben E.ON (+0,67%) war es die Aktie von RWE, die mit einem Tagesgewinn von 1,45% immerhin Platz 2 im Ranking erreichte. Und zudem das frische Jahreshoch vom Dienstag bei 22,69 Euro nur um vier Cent verpasste! Damit haben die Papiere ihre Aufwärtsambitionen erneut bekräftigt; gelingt jetzt der nachhaltige Ausbruch über den – zugegebenermaßen massiven – Bremsbereich bei 22,50 Euro, könnte RWE bereits das alte Top aus dem Jahr 2017 bei 23,32 Euro ansteuern! Auf der Unterseite sichern dabei jetzt gleich mehrere Unterstützungen die Kurse ab; ein kleinerer Rücksetzer sollte bei 22 Euro aufgefangen werden, wobei schon bei 21,50 Euro eine weitere, ausgeprägte Haltezone für einen Belastungstest bereitsteht.
Schlusskurs
22,43 €
+ / –
0,32 € / 1,45%
Bayer – Neue Studie, neue Verluste
Schwerer (Rück-)Schlag für Bayer: Einer neuen Studie zufolge könnte, so berichtete gestern „The Guardian“, zwischen dem umstrittenen Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat und einer besonders aggressiven Krebserkrankung des Lymphgewebes ein kausaler Zusammenhang bestehen. Für Bayer kommt die Meldung zur Unzeit, schließlich startet in der übernächsten Woche (25.) der nächste Schadenersatz-Prozess in den USA. Für die Aktie ging es schon gestern über 4% in die Tiefe, wobei die Papiere bei 65,50 Euro aufschlugen und nur knapp über dem Tagestief aus dem Handel gingen. Damit stellen sich die Kursziele auf der Unterseite nun wieder auf die runde 60er-Marke sowie das 2018er-Jahres- bzw. Korrekturtief bei 58,34 Euro; nach oben müsste dagegen mindestens der Bereich um 67,50 Euro, besser noch 69/70 Euro zurückerobert werden, um sich erfolgreich gegen den Abwärtssog stemmen zu können!
Schlusskurs
65,55 €
+ / –
-2,76 € / -4,04%
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