USA
Chinesen stoßen US-Immobilien ab
Versicherer, Unternehmenskonglomerate und andere Großinvestoren aus China verkauften im dritten Quartal US-Immobilien im Wert von 1,05 Milliarden US-Dollar, während sie nur für 231 Millionen US-Dollar kauften.
Das war das zweite Quartal in Folge, in dem Chinesen vor allem Gewerbeimmobilien verkauften. Das Quartal davor war seit 2008 das erste Mal, dass Investoren mehr US-Immobilien verkauften, als sie in einem Quartal kauften. In den vergangenen Jahren bevorzugten Chinesen Immobilien in New York, Los Angeles, San Francisco und Chicago. Teilweise wurden Rekordpreise bezahlt, wie 2015 für das New Yorker Waldorf Astoria: mit 1,95 Milliarden US-Dollar war es die teuerste Übernahme eines US-Hotels.
Die chinesische Regierung versucht die Kapitalabflüsse zu begrenzen und die Akquisitionen der Unternehmen im Ausland zu bekämpfen. Daraufhin haben chinesische Investoren ihre Käufe zurückgefahren und ausländische Vermögenswerte verkauft. Trotzdem sind viele Chinesen an Auslandsprojekten interessiert.
Der Rückzug Chinas zeigt im laufenden vierten Quartal Anzeichen einer Fortsetzung. Die Dalian Wanda Group verkaufte letzten Monat ein Areal in Beverly Hills, Kalifornien, für mehr als 420 Millionen US-Dollar. Der chinesische Mischkonzern kaufte das acht Hektar große Grundstück 2014 für 420 Millionen US-Dollar und hatte geplant, luxuriöse Eigentumswohnungen und ein Boutique-Hotel auf dem Gelände zu errichten. Anbang beauftragte kürzlich die Bank of America damit, ihr zu helfen, ein Portfolio von Luxushotels zu verkaufen, das sie vor zwei Jahren für 5,5 Milliarden US-Dollar erworben hatte.
Einige Analysten gehen davon aus, dass die chinesischen Verkäufe in den kommenden Monaten nachlassen könnten. "Ich glaube nicht, dass es eine Welle von Verkäufen werden wird", sagte Jerome Sanzo, Managing Director und Leiter der U.S. Real Estate Finance für die Industrial & Commercial Bank of China.
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