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    ROUNDUP  361  0 Kommentare Kritik an KI-Strategie - Wirtschaft fordert mehr Tempo

    BERLIN/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Digitalwirtschaft und Opposition haben die Strategie der Bundesregierung zur Förderung von Künstlicher Intelligenz als mutlos und zu langsam kritisiert. Die Bundesregierung verliere sich im Klein-Klein statt auf ein europäisches Forschungsnetzwerk zu setzen, monierten die Grünen am Freitag bei der ersten Lesung im Bundestag. FDP und AfD kritisierten, 500 Millionen Euro pro Jahr seien nicht genug, um Deutschland zum Weltmarktführer zu machen.

    Der Chef der Airbus-Rüstungssparte, Dirk Hoke, forderte auf einem Forum am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz: "Wir müssen in Deutschland endlich anfangen, ernsthaft in Künstliche Intelligenz zu investieren. Mit Kleingeld werden wir lediglich in der 3. Liga spielen." Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, setzte sich "klar für ein internationales Verbot vollautonomer Waffensysteme ein".

    Nach Ansicht von Linken und Grünen muss die Bundesregierung vor allem stärker darauf achten, dass Künstliche Intelligenz zum Wohl der Gesellschaft eingesetzt wird - statt nur wettbewerbs- und standortpolitisch zu denken. "Das letzte, das wir brauchen, sind marktbeherrschende, monopolistische Machtstrukturen", sagte der Grünen-Abgeordnete Dieter Janecek.

    Die Bundesregierung will Forschung und Anwendung Künstlicher Intelligenz bis 2025 mit drei Milliarden Euro unterstützen. Unter anderem soll ein Netz von mindestens zwölf vernetzten Forschungszentren aufgebaut werden. An den Hochschulen sollen 100 zusätzliche Professuren eingerichtet und mittelständische Unternehmen bei Tests unterstützt werden. "Unser Ziel ist es, Deutschland zum weltweit führenden KI-Standort zu machen", sagte Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU).

    Der Digitalverband Bitkom forderte, wenigstens 20 der geplanten 100 Professorenstellen müssten noch in diesem Jahr besetzt werden. Die Eckpunkte der Strategie seien vor mehr als einem halben Jahr beschlossen worden. "In der KI hat sich die Welt in dieser Zeit mehrfach gedreht und globale Tech-Konzerne haben ihre Entwicklungen massiv vorangetrieben", erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg. "Wir müssen jetzt weg von der Theorie hin zur Praxis, und das so schnell wie möglich." Die ersten 500 Millionen Euro müssten in Leutturmprojekte investiert werden, die dann KI-Experten nach Deutschland locken könnten./tam/DP/edh





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