Drohungen
Hedgefonds könnten BaFin im Wirecard-Fall auf die Hörner nehmen
Crispin Odey, ein berühmter britischer Hedgefondsmanager, will sich laut "SZ" mit der deutschen BaFin anlegen. Sein Geschäft besteht aus Wetten auf Kursbewegungen. Aus offiziellen Daten geht hevor, dass Odey gegen Wirecard wettet. Doch die BaFin hat genau diese Möglichkeit gestoppt.
Die BaFin hatte am 18.02.2019 neue Wetten auf fallende Wirecard-Kurse offiziell untersagt. Seither ist es Hedgefonds nicht mehr möglich, den Dax-Konzern mit Leerverkäufen unter Druck zusetzen. Nun heißt es, dass Odey nach rechtlichen Mittel suche, um gegen das Leerverkaufs-Verbot der deutschen BaFin vorzugehen. Laut Odey habe die BaFin mit ihrem Verbot die Tür für mögliche Klagen geöffnet.
Investoren weltweit ist es bis zum 18. April 2019 untersagt, neue Short-Positionen einzugehen oder bestehende zu erhöhen. Dies ist das erste Mal, dass die BaFin Leerverkäufe für eine einzelne Aktie verbietet. Diese Maßnahme wurde zuletzt bei der Finanzkrise angewendet, als die Regulierungsbehörde Leerverkäufe für 11 Finanzunternehmen verbot.
Das Leerverkaufsverbot wurde mit der Münchner Staatsanwaltschaft abgestimmt, die bereits eine Untersuchung über mögliche Marktmanipulationen bei Wirecard-Aktien eingeleitet hat. "Die Märkte sollten immer die Möglichkeit haben, zu entscheiden, wo und wie sie investieren", sagte Guillermo Hernandez Sampere, Head of Trading beim deutschen Asset Manager MPPM EK. Und weiter: "Ein solcher Schritt sollte die letzte Möglichkeit sein und nur vorübergehend, bis mehr Fakten vorliegen".
Die Wirecard-Aktie legte am Montag ordentlich zu: Es ging von 104,05 Euro auf 116,35 Euro (Schlusskurs).
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