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    ROUNDUP  504  0 Kommentare Dienstleistungssektor stützt Unternehmensstimmung in Eurozone

    LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im Februar dank eines robusten Dienstleistungssektors überraschend deutlich aufgehellt. Experten sehen jedoch angesichts der verschärften Schwäche der Industrie kein Signal für eine positive Trendwende. Wie das Forschungsinstitut Markit am Dienstag in London mitteilte, stieg der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft um 0,4 Punkte auf 51,4 Zähler.

    Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 51,1 Punkte gerechnet. Im Januar war der Indikator noch mit 51,0 Punkten auf den tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren gefallen. Der Indikator deutet so aber immer noch auf ein nur moderates Wachstum hin.

    Ab 50 Punkten signalisiert der Einkaufsmanagerindex wirtschaftliches Wachstum, darunter eine Schrumpfung. Gestützt wurde der Gesamtwert durch den Dienstleistungssektor, wo der Wert überraschend deutlich stieg. Die Industrieindikator schwächte sich hingegen weiter ab und signalisiert jetzt sogar eine Schrumpfung des Sektors.

    Positiv überrascht haben die verbesserten Zahlen aus Frankreich. Sowohl der Dienstleistungs- als auch der Industrieindikator legten zu und fielen besser als erwartet aus. Bemerkenswert sind die Daten aus Deutschland wo sich der Wert für die Industrie- und Dienstleistungssektor noch stärker auseinander entwickelt haben. Der Wert für die Industrie trübte sich deutlich ein und signalisiert eine deutliche Abschwächung des Sektors. Der Dienstleistungsindikator hellte sich hingegen stark auf und deutet auf ein robustes Wachstum hin.

    "Die Eurozone kam auch im Februar kaum vom Fleck", kommentierte Chris Williamson, Chefvolkswirt bei IHS Markit. "Da sich die Unternehmen verstärkt auf den Brexit vorbereiteten und die Proteste der 'Gelbwesten' in Frankreich nachließen, herrschte zumindest ein bisschen Auftrieb." Die solide Binnennachfrage habe dem Dienstleistungssektor enorm genutzt. Allerdings sei auch der Dienstleistungssektor im Vergleich zum Vorjahr angeschlagen.

    Die Daten zeigen nach Einschätzung der Commerzbank, dass die Konjunktur in der Eurozone tief gespalten ist. "Der fortgesetzte Rückgang des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe zeigt, dass die Schwächephase in der Industrie fortbesteht", kommentierte Christoph Weil, Volkswirt bei der Commerzbank. Der Gegenwind von der Außenwirtschaft scheine sogar noch zugenommen zu haben. Die Commerzbank erwartet jedoch, dass die Wirtschaft der Eurozone vor allem dank der sehr expansiven Geldpolitik der EZB an einer Rezession vorbeischrammen werde.

    Der Eurokurs reagierte zunächst mit Kursgewinnen auf die französischen Daten. Nach den enttäuschend ausgefallenen deutschen Industriedaten gab er seine Gewinne jedoch rasch wieder ab.

    ^Region/Index Februar Prognose Vormonat

    EURORAUM
    Gesamt 51,4 51,1 51,0 Verarb. Gew. 49,2 50,3 50,5 Dienste 52,3 51,3 51,2

    DEUTSCHLAND
    Verarb. Gew. 47,6 49,8 49,7 Dienste 55,1 52,9 53,0

    FRANKREICH
    Verarb. Gew. 51,4 51,0 51,2 Dienste 49,8 48,5 47,8° (in Punkten)

    /jsl/jkr/fba




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