Aktie fällt
Wirecard: Das schwarze Schaf auf dem Börsenparkett?
Am Montag hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Allgemeinverfügung für ein Verbot zur Begründung und Vergrößerung von Netto-Leerverkaufspositionen in Aktien der Wirecard AG erlassen und damit einen Präzedenzfall geschaffen.
Obwohl Wirecard einen ordentlichen Siegesmarsch im Jahr 2018 verzeichnen konnte und sogar die Commerzbank aus dem Deutschen Leitindex (DAX) verdrängte, gab es in diesem Jahr bereits große Turbulenzen. Bislang markierte die 199 Euro-Marke das Allzeithoch pro Anteilsschein, während das Allzeittief bei 0,26 Euro (November 2002) lag.
Am heutigen Handelstag verzeichnete das Papier einen Rückgang von fast vier Prozent - ein Anteilsschein kostet 110,30 Euro (13:35 Uhr). Viele Anleger geht es um Top-oder-Flop. Bislang sind die Analystenstimmen weiterhin positiv und sehen erhebliches Kurspotenzial. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hatte nach dem BaFin-Verbot die Einstufung für Wirecard auf "Buy" mit einem Kursziel von 225 Euro belassen, siehe hier.
Rückblick
Die Kurskorrektur 2019 wurde zum größten Teil durch die Berichterstattung der Wirtschaftszeitung "Financial Times" ausgelöst. In den Berichten wurde nahegelegt, dass Wirecard in seiner Singapur-Filiale erhebliche Schwierigkeiten habe. Seitdem überschlagen sich die Aktionen der Anleger, Hedgefonds und Analysten.
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Am Montagmorgen dann der Schock: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verbot Netto-Leerkäufe. Das Verbot gilt bis zum 18. April 2019 und wird sogar von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA befürwortet und unterstützt. Bisher wurde ein solches Verbot seitens der BaFin noch nie auf nur ein einziges Unternehmen erlassen.
Eine solche Maßnahme bietet jedoch Angriffsfläche, die Hedgefonds-Manager nutzen könnten, um die BaFin zu zwingen, die Maßnahme wieder aufzuheben. Ob dies bis zum Ablauf der Frist tatsächlich eintritt, wird sich noch herausstellen.
Quellen: