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    Bitcoin  18730  0 Kommentare Wie entstehen eigentlich Bitcoins?

    Wie entstehen Bitcoins? Diese Frage sorgt regelmäßig zu falschen Aussagen und Annahmen. Viele Formate berichten über Kryptowährungen, tragen aber nur begrenzt zu einem besseren Verständnis bei, wie diese entstehen bzw. erschaffen werden. Oftmals beschränken sich die Beiträge auf Schlagwörter und der Tatsache, dass der Handel von Kryptowährungen viel Strom verbraucht.


    Einige Kryptocoins wie der Bitcoin werden durch das sogenannte Mining-Verfahren erschaffen und können anschließend frei gehandelt werden. Doch was bedeutet dieses „Schürfen“ von Bitcoins, wie funktioniert es?
    Wie entstehen Bitcoins? Diese Frage sorgt regelmäßig zu falschen Aussagen und Annahmen. Viele Formate berichten über Kryptowährungen, tragen aber nur begrenzt zu einem besseren Verständnis bei, wie diese entstehen bzw. erschaffen werden. Oftmals beschränken sich die Beiträge auf Schlagwörter und der Tatsache, dass der Handel von Kryptowährungen viel Strom verbraucht.
    Beim Bitcoin-Mining, also bei der Herstellung der Kryptowährung, handelt es sich eigentlich um einen Rechenwettbewerb. Denn vor der Erschaffung eines Bitcoins steht die Lösung einer Rechenaufgabe. Der Teilnehmer, der diese Rechenaufgabe lösen kann, bekommt zu Belohnung einen Bitcoin.
    Die Rechenaufgabe wird zunehmend schwieriger, je mehr Bitcoins hergestellt werden. Für einen Menschen wird es unmöglich, sie im Kopf zu lösen. Daher greifen die Rechnungslöser (Miner) auf Rechenleistung von Computerchips zurück.
    Wenn eine Rechenaufgabe gelöst wurde, entsteht eine neue Adresse mit einer entsprechenden Bitcoin-Gutschrift. Der Gewinner kann dann über die Bitcoins frei verfügen. Um was für Rechenaufgaben handelt es sich nun?
    Bitcoins werden über eine Blockchain gehandelt. Informationen werden mittels eines sogenannten „Hashs“ verschlüsselt. Hash bedeutet in der Kryptographie eine Funktion eines Algorithmus, der die Aufgabe hat, eine Nachricht in eine zufällige Zeichenfolge zu zerlegen. Dabei gibt es unendlich viele Möglichkeiten, solche Hashs zu bilden. Bei dem Bitcoin handelt es sich bspw. um einen SHA-256 Standardalgorithmus mit einem 32 Bytes Hash.
    Aus „comdirect“ würde in diesem Algorithmus-Standard dann
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    werden.
    Die Bitcoin-Miner müssen bei jedem Rechenvorgang einen sogenannte  “Hash” entschlüsseln. Bitcoin-Mining ist mittlerweile so schwierig geworden, dass man es nicht mehr auf einem normalen PC vollziehen kann. Es gibt große Rechenzentren, in denen viele auf das Mining ausgerichtete Server stehen, die rund um die Uhr versuchen, Bitcoins zu schürfen. Die Erfolgsquote ist sehr gering und liegt aktuell nur bei wenigen Einheiten pro Tag.
    Aber die Komplexität der Rechenaufgabe ist nicht das Einzige, was sich beim Bitcoin-Mining kontinuierlich verschärft. Alle 210.000 Blöcke in der Blockchain reduziert sich die Belohnung der Miner. Sie halbiert sich mit jedem fortschreitenden Miningerfolg. Erst bekommen die Miner 50 Bitcoin je gelöster Aufgabe. Dann sind es 25, dann 12,5, dann 6,25, dann 3,125, und so weiter, bis es nur noch 0,00000001 Bitcoin sein werden. Diese Begrenzung macht aus dem Bitcoin eine endliche digitale Einheit, was den Wert langfristig tendenziell steigen lassen könnte. Das Verfahren kommt dem Schürfen von natürlichen Ressourcen, wie Edelmetallen oder Erdöl, gleich. Diese werden mit der Zeit ebenfalls immer weniger und steigen dadurch bei gleichbleibender Nachfrage im Wert.
    Dass beim Mining enorme Mengen an Energie verbraucht werden, ist eine berechtigte Kritik. Zumal die ökonomische Einsetzbarkeit aktuell nur sehr eingeschränkt ist und Kryptowährungen an den internationalen Geld- und Finanzmärkten keine Rolle spielen. Im Währungspaar Euro/US-Dollar werden an jedem Handelstag ca. zwei Billionen US-Dollar gehandelt. Im Vergleich dazu beträgt die komplette Marktkapitalisierung aller Bitcoins aktuell lediglich 60,6 Milliarden US-Dollar. So viel Raum das Thema Bitcoin in den Medien auch einnimmt – verglichen mit „echten“ Währungen ist die größte aller Kryptowährungen immer noch klein und wird meiner Einschätzung nach aufgrund der zuvor genannten Schwierigkeiten beim Schürfen niemals eine wirkliche Handelswährung werden.

     





    Andreas Lipkow
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    Von 1997 bis 2012 arbeitete ­Andreas Lipkow als Anleihe- und Aktienhändler an den Börsen in Berlin und Frankfurt.Von 2013 bis 2015 war er im Vorstand der Kliegel & Hafner AG. Dort bildete der Bereich Hochfrequenzhandel und die Arbitrage im Cryptowährungsssegment die Schwerpunkte seiner ­Arbeit. Die ­Kliegel & Hafner AG war ein Trading-Unternehmen und konzipierte Handelsalgorithmen, durch die das eigene Kapital an den internationalen Börsen und Handelsplätzen gehandelt wurde. Seit Juli 2017 ist Andreas Lipkow als Marktexperte und Stratege für die comdirect bank in Quickborn tätig.
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    Verfasst von Andreas Lipkow
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