ROUNDUP/Neue Beiersdorf-Strategie
Investition für Rendite - Anlegerprotest
HAMBURG (dpa-AFX) - Beiersdorf will mit kräftigen Investitionen für weiteres Wachstum in der Sparte Consumer sorgen. Dafür muss der Konsumgüterkonzern aber zunächst auf Rendite verzichten, wie aus einer am Dienstagabend nach einer Aufsichtsratssitzung veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Anleger quittierten die Pläne zunächst mit Pfiffen: Der Aktienkurs von Beiersdorf rutschte auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft um über drei Prozent ab.
Ab dem laufenden Jahr sollen im Rahmen des Strategieprogramms "C.A.R.E.+" jährlich 70 bis 80 Millionen Euro ausgegeben werden. Für den Unternehmensbereich Consumer erhofft sich Beiersdorf damit bis zum Jahr 2023 ein über dem Markt liegendes Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent sowie einen Anstieg der Ebit-Umsatzrendite (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) auf 16 bis 17 Prozent.
Im laufenden Jahr wird diese durch den Plan des neuen Beiersdorf-Chefs Stefan De Loecker allerdings sinken. 2019 soll die Umsatzrendite im Bereich Consumer demnach von 15,3 Prozent im Vorjahr auf 14 bis 14,5 Prozent fallen. Konzernweit erwartet Beiersdorf einen Rückgang von 15,4 auf 14,5 Prozent. Der Umsatz soll 2019 um 3 bis 5 Prozent steigen (Vorjahr: +5,4%). Beim Bereich Consumer erwartet das Unternehmen ein Erlöswachstum um 3 bis 5 Prozent (Vorjahr: 5,0%).
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"Die Konsumgüterindustrie befindet sich in einem historischen Umbruch. Unser gesamtes Geschäftsmodell muss sich an die neuen wirtschaftlichen und technologischen Bedingungen anpassen", wird der Konzernchef in einer Mitteilung zitiert. Mit "C.A.R.E.+" werden demnach fünf Ziele angesprochen: Erschließung neuer Wachstumsmärkte und Geschäftsfelder, Stärkung der Hautpflege-Kategorien im Portfolio, Beschleunigung der Digitalisierung, kontinuierliche und ergebniswirksame Produktivitätssteigerung und gesellschaftliches Engagement./he/la