AngloGold Ashanti-Boss äußert sich zu Corvus Gold
AngloGold Ashanti ist der größte Aktionär von Corvus Gold. Nun äußerte sich CEO Kelvin Dushnisky zu seinen Plänen bezüglich des Gold-Developers aus Nevada. Die ganze Sache wird durch die Übernahmewelle im Goldsektor verkompliziert.
Alle sitzen mit am Tisch
Barrick Gold und Newmont Mining halten ihre wichtigsten Assets in Nevada. Der einstige „silver state“ steht heute für mehr als 70 Prozent der gesamten US-Goldproduktion und liefert den Majors dank niedriger Kosten satte Gewinnmargen. Nun hat Barrick Gold den Aktionären von Newmont per Aktientausch eine Übernahme angeboten (mehr hier). Und Newmonts Management hat erst einmal abgelehnt. Barricks CEO Mark Bristow verspricht Synergien im Wert von 7 Mrd. US-Dollar und blickt dabei vor allem auf die Aktivitäten beider Konzerne in Nevada. Fakt ist, dass ein solcher Zusammenschluss die ganze Branche durcheinander bringen würde. Betroffen ist auch Corvus Gold, dass über eine Ressource mit 3,6 Mio. Unzen in Nevada verfügt. Man wäre ein perfektes Übernahmeziel, wenn Barrick und Newmont ihre Aktivitäten in der Region zusammenlegen würden, aber auch dann, wenn diese Fusion scheitert. Newmont hält Stand heute sogar indirekt einen 1 Prozent NSR (Net Smelter Return) auf das Mother Lode-Projekt von Corvus sowie 300.000 Aktien; denn die gehören Goldcorp, für das Newmont gerade geboten hat. Doch in direkter Nachbarschaft von Corvus befinden sich mit Coeur Mining und AngloGold Ashanti gleich zwei weitere Majors, die nach Wachstumsmöglichkeiten suchen. Die in Chicago ansässige Coeur war bereits 2017/18 ein relevanter Anteilseigner von Corvus. AngloGold ist wiederum mit 19,3 Prozent der größte Aktionär. Beide brauchen übrigens Wasser für ihre Nevada-Projekte. Corvus wiederum hat hier einen strategischen Vorteil, da man sich rechtzeitig Wasserrechte gesichert hat und schon jetzt seine Nachbarn mitversorgt. Mehr dazu finden Sie hier: „Wer das Wasser kontrolliert, kontrolliert den Westen!“
AngloGold-CEO lässt sich nicht die Karten blicken
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AngloGold Ashantis Vorstandschef Kelvin Dushnisky äußerte sich nun im Interview mit Bloomberg zu seinen Absichten in der Region und was er mit Corvus Gold plane (zum vollständigen Interview in englischer Sprache). Erst im November hatte Dushnisky gesagt, dass man in Nevada wachsen wolle. Dort besitzt AngloGold bereits das Silicon-Projekt nördlich von Corvus Golds Mother Lode-Liegenschaft. Angeblich hat man dort epithermale Venen mit hoher Sulfidierung in einer Tiefe von etwa 1.000 Fuß getroffen. Das Unternehmen selbst schweigt zu den Entwicklungen auf Silicon. Dushnisky ließ sich auch im Gespräch mit Bloomberg nicht in die Karten blicken, sprach Corvus aber direkt an. Sinnvoll wäre eine Übernahme durchaus, denn dann könnte man in diesem Distrikt jede Menge an Investitionskosten für die Verarbeitungsanlage sparen. Zudem könnte dann auch Coeur mit seinem Goldprojekt andocken. Das Corvus einen deutliche Sprung in der Produktion verspricht, zeigt deren 2018 vorgelegte Wirtschaftlichkeitsrechnung, die sogenannte PEA. Demnach könnte man in den ersten vier Jahren rund 350.000 Unzen Gold p.a. fördern. Es gibt in Nordamerika nur sehr wenige Projekte in dieser Größenordnung (Details zur PEA).