Deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energien, aber viele ungelöste Fragen - Warum der Strompreis sich kaum verändert
Erneuerbare Energien: Probleme in Bezug auf Strompreis
In Deutschland werden die erneuerbaren Energien nach wie vor stark ausgebaut. Im Jahr 2016 betrug der Anteil am Stromverbrauch noch etwa 32%, Tendenz steigend. Betreiber von Offshore-Windparks brauchen keine staatlichen Zuschüsse mehr. Die Energiewende scheint sich nun langsam selbst zu tragen – aber warum verändert sich der Strompreis nicht?
Bildquelle: Free-Photos – www.pixabay.com
Der Strompreis ist nicht etwa ein Preis, der allein vom Energieversorger festgelegt wird. Dieser Anteil beträgt lediglich 18,5 %. Richtig, nur knapp ein Fünftel des Strompreises entfällt auf die Beschaffung, den Vertrieb und die Marge. Hinzu kommt ein weiterer essentieller Anteil von 25,2% bzw. ein weiteres Viertel für die Netznutzungsentgelte. Die anderen etwa 55% des Strompreises sind Steuern und Abgaben. Im Detail setzt sich der Strompreis so zusammen:
Teil des Strompreises |
Abkürzung |
Anteil in % |
Netznutzungsentgelte |
- |
25,2 |
Erneuerbare-Energien-Gesetz |
EEG |
24,3 |
Beschaffung, Vertrieb, Marge |
- |
18,5 |
Umsatzsteuer |
USt |
16,0 |
Offshore-Haftungsumlage |
- |
7,2 |
Konzessionsabgabe |
- |
6,0 |
Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz |
KWKG |
1,5 |
Sonstige |
- |
1,3 |
Quelle: verivox.de
Um die Ursache für den sich kaum verändernden Strompreis zu finden, muss folglich in beide Richtungen ermittelt werden: Sowohl in Richtung Erzeuger und Netz, als auch in Richtung Staat und Kommune. Die Frage ist: Welche Probleme gibt es bei dem Wandel der Stromproduktion hin zu Erneuerbaren Energien und wie wirkt sich das auf den Strompreis aus?
Analyse: Strompreisveränderung in den vergangenen Jahren
Zunächst gilt es zu bestätigen, ob sich die Strompreise tatsächlich nicht bzw. kaum verändern. Die Publikation „Daten zur Energiepreisentwicklung“ vom Statistischen Bundesamt sagt auf Seite 48 Folgendes über den Strompreis aus:
- Inklusive Steuern beträgt der Strompreis im Jahr 2017 bei Abgabe an einen privaten Haushalt mit einem Verbrauch zwischen 2500 und 5000 kWh 30,48 Cent/kWh.
- Zu Beginn bis Mitte des Jahres 2008 waren es hingegen 21,48 Cent/kWh.
Lesen Sie auch