Aktien Europa Schluss
Gewinne nach guten Konjunkturdaten
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Freitag nach hoffnungsvollen Daten zur Unternehmensstimmung aus China an ihre Vortagesgewinne angeknüpft. Zudem gab es auch insgesamt eher positive Daten aus Europa.
Der EuroStoxx 50 , dem es bereits am Vortag gelungen war, die 200-Tage-Linie für den längerfristigen Trend zu überwinden, legte um 0,42 Prozent auf 3312,10 Punkte zu. Im Wochenverlauf bedeutet dies für den Leitindex der Eurozone ein Plus von 1,27 Prozent. Seit Jahresbeginn hat er nun acht von neun Wochen mit Gewinnen beendet.
Der französische Cac 40 stieg am Freitag um 0,47 Prozent auf 5265,19 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ("Footsie") ging es um 0,45 Prozent auf 7106,73 Punkte nach oben.
Der Blick auf die Konjunkturdaten zeigte, dass in China der vom Wirtschaftsmagazin Caixin erhobene Index für das verarbeitende mittelständische private Gewerbe überraschend deutlich auf knapp unter 50 Punkte stieg. Das sorgte an den Börsen Asiens und Europas für Erleichterung. Werte unter 50 deuten auf eine Schrumpfung, Werte über 50 Punkte auf eine Expansion der wirtschaftlichen Aktivität.
Zudem gab es einige positive Daten aus Europas größter Volkswirtschaft Deutschland und auch der Eurozone im Allgemeinen, darunter die Januar-Umsätze im deutschen Einzelhandel und die Eurozonen-Daten zu den Einkaufsmanagerindizes. In der britischen Industrie dagegen verschlechterte sich die Stimmung im Februar, was allerdings erwartet wurde.
Auf Unternehmensseite zog vor allem WPP die Blicke auf sich. Zwar rechnet die weltgrößte Werbegruppe wegen schwieriger Märkte und Kundenverlusten 2018 auch 2019 mit einem Umsatzrückgang und die Ergebnisse waren ebenfalls rückläufig, doch insgesamt fielen die Zahlen laut der US-Bank Goldman Sachs besser als erwartet aus. Die Aktien gewannen an der "Footsie"-Spitze knapp 5 Prozent.
Die Papiere der London Stock Exchange sicherten sich mit einem Plus von gut 4 Prozent den zweiten Platz im britischen Leitindex. Der Börsenbetreiber erwägt sein Wachstum über Zukäufe zu beschleunigen und plant außerdem einen Stellenabbau.
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Die Anteilsscheine von Rightmove büßten mehr als 2 Prozent ein. Der Betreiber von Großbritanniens größtem Online-Immobilienportal habe zwar anständige Jahreszahlen vorgelegt, doch bereiteten die rückläufigen Werbeeinnahmen Sorgen, hieß es von Börsianern.
An der EuroStoxx-Spitze bauten die Aktien von AB Inbev ihre Vortagesgewinne deutlich aus und zogen um mehr als 6 Prozent an. Der weltgrößte Bierbrauer hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass er nach einem eher schwachen Jahr nun mit deutlichen Zuwächsen rechnet.
Außerhalb der großen Indizes erholten sich zudem die Aktien von Air France-KLM mit plus 5,44 Prozent zum Teil von ihren jüngsten Verlusten. Am Dienstagabend war bekannt geworden, dass sich der niederländische Staat - um seinen Einfluss zu stärken - einen Anteil an der Fluggesellschaft von inzwischen 14 Prozent gesichert hatte.
Seither herrschen Börsianern zufolge Sorgen über einen möglichen Machtkampf zwischen Paris und Amsterdam. Doch nun versicherten die beiden Finanzminister Bruno Le Maire und Wopke Hoekstra, dass beide Staaten zusammenarbeiten wollen, um die Geschäftsentwicklung des Unternehmens voranzutreiben./la/fba