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     742  0 Kommentare Airbus A380 – Wie ein Jumbo und mit ihm die Anleger in Turbulenzen kommen  - Seite 2


    Wir kennen das Prinzip von Schiffsfonds. Allerdings geht es bei einzelnen Flugzeugfonds um erheblich mehr Geld. In einem Fonds für einen A380 stecken beispielsweise knapp 400 Millionen US-Dollar. Etwa die Hälfte dieses Geldes ist typischerweise Eigenkapital von Privatanlegern. Für den Rest nehmen die Fonds meist Kredite von Banken auf. Das mit dem Anlegergeld und dem Kredit erworbene Flugzeug wird dann an eine Airline verliehen, die dafür Leasingraten zahlt und auch Betrieb und Wartung übernimmt.
    Als Sicherheit wird in den Prospekten meist auf die Flugzeuge verwiesen. Und natürlich wird den Anlegern auch die zu erzielende Rendite von bis zu 6 Prozent im Jahr schmackhaft gemacht. Aber diese Sicherheiten sind trügerisch, gerade bei Flugzeugen. Denn zum einen haben sich die Banken als Sicherheit für ihre Kredite in der Regel ein Pfandrecht an den Flugzeugen im Luftfahrzeugregister eintragen lassen, und zum anderen sind gebrauchte Flugzeuge aufgrund des Überangebotes an Flugzeugen nicht oder nur mit erheblichen Abschlägen veräußerbar.

    Der A380 und seine Flugzeugfonds in schweren Turbulenzen

    Triebwerksprobleme, dünne Risse in den Flügeln, Probleme mit dem Kabineninnendruck etc. sorgten in der Vergangenheit für Rückrufaktionen bei den A380 und die Umkehr bereits gestarteter Maschinen. Der Flieger ist zu schwer, weil seine Tragflächen für die nie gebaute Langversion ausgelegt sind. Dadurch verbrauche die Maschine mit ihren vier Triebwerken zu viel Treibstoff, sagen die Experten von Qatar Airlines.
    Auftragsstornierungen der Kunden waren die Folge. Erste Bedenken am A380 kamen bereits 2014 auf, inzwischen zweifelt die ganz Branche an dem Riesenvogel. So ist es nicht verwunderlich, dass die Nachfrage nach dem hochgejubelten Jumbo von Brancheninsidern als schleppend bezeichnet wird.
    Die neuste Hiobsbotschaft diesbezüglich kam Anfang Februar 2019 von Qantas: Die australische Fluggesellschaft hat die Bestellung von acht A380-Passagiermaschinen zurückgezogen. Die Bestellung stammt noch aus dem Jahr 2006.
    In den vergangenen Jahren gab es zudem kaum neue Orders für den A380. Airbus fuhr die Jahresproduktion daher von zeitweise bis zu 30 Maschinen auf nur noch 6 Exemplare zurück.
    Nun droht den Investoren von geschlossenen Flugzeugfonds auf den A380 ein Investitionsgrab.


    Wenn die Kunden des A380 von ihrem vertraglich vereinbarten Rückgaberecht Gebrauch machen und sich keine Neuabnehmer dafür finden, dann wird es brisant. Dann werden die Maschinen nämlich in ihre Einzelteile zerlegt und als Ersatzteillager genutzt. Der Markt wiederum wäre dann bei Weitem auch nicht mehr so lukrativ, weil einerseits das Angebot größer und andererseits die Nachfrage bei bestehenden Maschinen geringer werden würde. Beides ist mit erheblichen Einschränkungen bei der zu erwartenden Rendite verbunden. Auch wenn jetzt der neue, hoffentlich bessere Superjet der amerikanischen Konkurrenz Boeing auf den Markt kommt, geht das zu Lasten des A380.
    Es ist bedauerlich, dass die meisten privaten Investoren den Markt wie bei vielen Beteiligungen dieser Form gar nicht kennen. Umso überraschender wird die neue negative Entwicklung für die Anleger sein. 

    Fazit

    Geschlossene Fonds können sich für ihre Zeichner zu einem Finanzdesaster entwickeln, ohne dass sie Einfluss darauf nehmen können. Zwar gibt es einen Sekundärmarkt für derartige Fonds, aber dort sind erhebliche Einbußen beim Verkauf zu verzeichnen.
    Ein offener Aktienfonds wie unser NDAC-Fonds ist daher empfehlenswerter, da die breite Streuung auf verschiedene Branchen und Aktien sowie ständige Kauf- und Verkaufsmöglichkeiten des Fonds ein Desaster dieser Größenordnung verhindert. 

    Bildquelle: https://pixabay.com/photos/airbus-a380-flight-flying-aircraft-86445/

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    Torsten Arends
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    Torsten Arends ist Vorsitzender des Anlageausschusses des Niedersächsischen Aktienclub. Beim gemeinsamen Anlegen im Aktienfonds schätzt er den Informationsvorsprung, den viele Anleger in einer Gemeinschaft gegenüber dem Einzelnen hat. Der NDAC, gegründet 1993, zählt zu den größten Aktienclubs Deutschlands. Der Aktienclub bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit der gemeinsamen Investition in den eigenen Clubfonds NDACinvest. Torsten Arends beobachtet und schätzt das Marktgeschehen ein und berichtet für Kleinanleger und Börseninteressierte.
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    Verfasst von Torsten Arends
    Airbus A380 – Wie ein Jumbo und mit ihm die Anleger in Turbulenzen kommen  - Seite 2 „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“, sang einst Reinhard Mey. Die steigenden Zahlen der Touristen, Geschäfts- und Privatreisenden, die mit den Fluggesellschaften auch im letzten Jahr wieder unterwegs waren, zeigen den wachsenden Bedarf an Flugkapazitäten.

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