CMC Espresso: Ausbruchs-Stimmung an den Börsen - Geldpolitik hilft
Die zentrale Erkenntnis aus den letzten gut zwei Wochen des Handels ist, dass die Wall Street wohl weiter nach oben möchte und sich jetzt in einer Situation befindet, in der ein technischer Ausbruch nach oben und ein sehr starker Short Squeeeze kommen könnte.
Heute morgen war eine Zeit lang zu spüren, dass die asiatischen Börsen Probleme hatten anzusteigen, weil man Angst hat, dass der Wirtschaftsgipfel zwischen dem amerikanischen und chinesischen Präsidenten erst im Juni stattfinden könnte und damit später als erwartet. Man hofft, dass auf diesem Gipfel alle Streitigkeiten im Zollzoff zwischen beiden Nationen beigelegt werden können.
Die anfängliche Schwäche konnten die asiatischen Börsen zu Wochenauftakt aber abschütteln, da die chinesische Notenbank erneut beherzt eingriff und den chinesischen Kapitalmarkt mit neuer Liquidität versorgte. Das ist für die Aktienbullen eine recht komfortable Art und Weise in diese Woche zu starten, in der sowohl die amerikanische als auch die englische Zentralbank geldpolitische Sitzungen abhalten werden.
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Die amerikanische Notenbank wird sich am Mittwoch treffen und es wird gemeinhin erwartet, dass sie zu ihrer geldpolitisch gelockerten Haltung stehen wird. Sie hatte dem Markt ja bereits signalisiert, mit weiteren Zinsanhebungen geduldig abwarten zu wollen, um abzuwarten, wie es mit der Weltwirtschaft und dem Wachstum in den USA weitergehen wird, nachdem die unmittelbaren Effekte aus der Steuerreform jetzt langsam abklingen.
Am Donnerstag werden die Kapitalmärkte dann genau darauf achten, was die englische Notenbank weniger als zwei Wochen vor dem technischen Brexit-Termin zu sagen haben wird - sie signalisierte bereits ihre Bereitschaft zu stützenden Maßnahmen, sollte aufgrund des wie auch immer ausgestalteten Brexit wirtschaftliche Gefahr drohen. Es gibt immer noch keine Garantie dafür, dass die EU den Briten eine Verlängerung der Brexit-Frist einräumen wird und es gibt in dieser Woche am Donnerstag und Freitag einen Gipfel in Brüssel und damit die letzte Chance vor dem Brexit, die Dinge geradezurücken und die Gefahr eines ungeordneten Austritts aus der Europäischen Union noch abzuwenden.
Bis dahin könnte die britische Regierung ein drittes Mal über Theresa Mays Brexit-Plan abstimmen lassen aber das steht noch nicht fest - May droht jetzt damit, den Brexit zeitlich sehr weit verschieben zu wollen, vielleicht um zwei Jahre, und bis dahin könnte auch der letzte Brexit-Befürworter weichgekocht sein und es käme dann vielleicht zu gar keinem Brexit - also dieses Spiel auf Zeit könnte auch eines sein, das der EU zu Gute kommt und von Brüssel daher aktiv unterstützt werden könnte.
Schauen wir auf die charttechnische Situation am heutigen Montagmorgen. Der S&P 500 Index ist jetzt in der Situation eines nicht erneut reaktivierten 123-Tops. Das bedeutet, dass ein erneutes Verkaufssignal abgewendet werden konnte. Das ist hier im Chart unter dem grünen Kreis zu sehen. Sie sehen hier im Bereich der Unterstützung bei 2709 Punkten eine Umkehrkerze. Das ist ein sehr wichtiges Signal. Wäre der Index unter 2709 gesunken hätte das einem neuen Verkaufssignal entsprochen.
Genau dort kamen aber Käufe in den Markt, und zwar starke Käufe, die eine Umkehr bewirkten. Jetzt beginnen wir uns offenbar gerade durch den entscheidenden Widerstand bei 2821 Punkten durchzufräsen - gelingt das, wäre Platz für eine Rally bis 2877 Punkte mit der Aussicht auf einen Test der Rekordhochs an der Wall Street.
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