Standard Life Aberdeen gewinnt Streit mit Lloyds um Vermögensverwaltung
EDINBURGH/LONDON (dpa-AFX) - Der britische Lebensversicherer und Vermögensverwalter Standard Life Aberdeen hat einen Streit mit der britischen Großbank Lloyds gewonnen. Ein Schiedsgericht habe entschieden, dass Lloyds den Kooperationsvertrag zwischen beiden Unternehmen im Februar 2018 nicht hätte kündigen dürfen, teilte Standard Life Aberdeen am Dienstag in Edinburgh mit. Standard Life Aberdeen werde nun vorläufig weiter Vermögenswerte im Umfang von zuletzt rund 100 Milliarden britischen Pfund (117 Mrd Euro) für Lloyds managen und unterdessen prüfen, welche nächsten Schritte es unternimmt. Man werde gemeinsam mit Lloyds nach einer Lösung suchen.
Die Lloyds Banking Group hatte vor gut einem Jahr überraschend die Kooperation mit seinem Vermögensverwaltungs-Partner gekündigt und damit dessen Aktienkurs abwärts geschickt. Die Kooperation mit Standard Life Aberdeen sollte demnach in der ersten Jahreshälfte 2019 auslaufen. Erst 2013 hatte die Bank ihre Vermögensverwaltungs-Tochter Scottish Widows an Aberdeen verkauft und war im Gegenzug zu einem der größten Aktionäre des Vermögensverwalters aufgestiegen. Aus diesem Deal stammt auch die bisherige Zusammenarbeit.
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Der Versicherungs- und Vermögensverwaltungs-Chef von Lloyds hatte damals angekündigt, dass sich die Bank einen oder mehrere andere Partner für die Vermögensverwaltung suchen werde. Die Aktie von Standard Life Aberdeen hatte an dem Tag zeitweise rund zehn Prozent an Wert verloren./stw/mne/jha/