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    ROUNDUP  602  0 Kommentare Munich Re und Ergo kommen bei Sparprogrammen voran - Aktie verliert

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re und seine Düsseldorfer Tochter Ergo kommen mit ihren Sparprogrammen und der Digitalisierung ihres Geschäfts allmählich voran. "Wir verzahnen die Erst- und die Rückversicherung stärker", sagte Munich-Re-Chef Joachim Wenning am Mittwoch bei der Bilanzvorlage in München. Das soll Kosten senken und Doppelarbeit vermeiden helfen. Wenning wandte sich erneut gegen einen möglichen Verkauf der Erstversicherungssparte Ergo, über den seit Jahren immer wieder spekuliert wird: "Ergo ist Bestandteil der Gruppe. Punkt."

    Der laufende Stellenabbau, der im nächsten Jahr abgeschlossen sein soll, dürfte im gesamten Munich-Re-Konzern rund 3000 Vollzeitjobs betreffen. Von den 2100 Stellen, die seit Mitte 2016 bei Ergo in Deutschland auf der Streichliste stehen, seien inzwischen 1240 abgebaut, berichtete Ergo-Chef Markus Rieß. An anderer Stelle sollen bei Ergo dafür neue Stellen entstehen, Mitarbeiter werden wenn möglich umqualifiziert. Und Wenning erwartet, dass beim Mutterkonzern durch ein Abfindungsprogramm und natürliche Fluktuation bis nächstes Jahr mindestens 900 Vollzeitjobs wegfallen.

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    Die Streichungen sollen dazu beitragen, dass die Munich Re ihren Gewinn im laufenden Jahr auf 2,5 Milliarden und im Jahr 2020 auf 2,8 Milliarden Euro steigern kann. Bei Ergo steht fast die Hälfte der für 2020 geplanten Einsparungen von knapp 400 Millionen Euro noch aus. Ergo-Chef Rieß zeigte sich aber zuversichtlich: "Wir kriegen das hin." So soll Ergo im Jahr 2020 rund 530 Millionen Gewinn erwirtschaften, 2019 sollen es rund 400 Millionen Euro werden.

    Bis 2020 sei da "noch ein Stück zu gehen", räumte Rieß ein. Um Verwaltung und Vertrieb effizienter zu machen, fasst er die Produkte von Ergo und Ergo Direkt, der Rechtsversicherungssparte D.A.S., der Reiseversicherung ERV und der Krankenversicherungstochter DKV in einem Computersystem zusammen. Zudem solle jeder Ergo-Vertreter mehr leisten. Die Produktivität im Vertrieb müsse weiter steigen, sagte Rieß.

    Die Digitalisierung will der Manager nicht auf Spezialthemen wie den neuen Online-Versicherer Nexible und den Vertragsabschluss über Amazons Sprachassistentin Alexa beschränken. "Wir werden nur gewinnen, wenn wir unser gesamtes Geschäft digitalisieren können", sagte er. Wenning erhofft sich auch von den Einsparungen in der Rückversicherung mehr Freiraum, in digitale Kompetenzen und digitale Geschäftsmodelle zu investieren".

    Die Geschäftszahlen für 2018 und das Gewinnziel für 2019 hatte der Konzern versehentlich schon am späten Dienstagnachmittag online gestellt. Der Kurs der Munich-Re-Aktie hatte darauf kaum reagiert, zumal Eckdaten schon seit Februar bekannt waren und Analysten ein Gewinnziel in dieser Größenordnung erwartet hatten. Bis Mittwochmittag sackte der Kurs jedoch um fast zwei Prozent auf 213 Euro ab, nachdem er erst am Vortag bei 218,40 Euro den höchsten Stand seit dem Jahr 2002 erreicht hatte.

    Der neue Finanzvorstand Christoph Jurecka verteidigte unterdessen, dass die Munich Re mit Dividende und Aktienrückkauf praktisch ihren gesamten Jahresgewinn von 2,3 Milliarden Euro an die Aktionäre zurückgibt: "Wir haben einfach lange so gut verdient, dass wir uns das leisten können." Der Konzern habe immer die Wahl, sein Kapital in den Geschäftsausbau, in Übernahmen oder den Rückkauf eigener Aktien zu stecken. Darüber werde jedes Jahr neu entschieden. Bei der Munich Re haben jährliche Aktienrückkäufe bereits Tradition. Der Konzern verzichtete in den vergangenen Jahren nur im Ausnahmefall darauf.

    Unterdessen muss der Rückversicherer voraussichtlich auch für den Absturz der Boeing 737 Max in Äthiopien und das praktisch weltweite Startverbot für den Flugzeugtyp tief in die Tasche greifen. Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek bezifferte die Belastung auf 100 bis 120 Millionen Euro, die für die Haftpflichtschäden, das zerstörte Flugzeug und den Betriebsausfall bei vielen Airlines anfallen. Der erste Absturz einer Boeing 737 Max in Indonesien im Herbst hatte den Rückversicherer einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag gekostet./stw/cho/mis




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