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    FMC IM FOKUS  582  0 Kommentare Dialyseanbieter kuriert sich aus

    BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Aus dem Medizinkonzern Fresenius und seiner auf Dialyse spezialisierten Tochter Fresenius Medical Care (FMC) kamen im vergangenen Jahr überraschend schlechte Nachrichten. Doch inzwischen schwimmen die Dax -Unternehmen an der Börse wieder nach oben. Denn beide geloben eine schnelle Lösung ihrer Probleme. Was bei FMC los ist, was die Experten sagen und was die Aktie macht.

    DAS IST LOS BEI FMC:

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    Gut eineinhalb Jahre musste der Dialyseanbieter auf das grüne Licht der US-Wettbewerbshüter warten. Die Prüfung zog sich hin, doch Ende Februar 2019 konnte FMC den auf Heimdialyse spezialisierten US-Medizintechnikanbieter NxStage Medical dann endlich übernehmen.

    Der Entscheid aus den USA kam zur rechten Zeit: FMC hatte im vergangenen Jahr überraschend im Geschäft mit Dienstleistungen rund um die Dialyse enttäuscht. Dort war das Unternehmen nicht so vorangekommen, wie es sich dank neuer regulatorischer Vorgaben ursprünglich erhofft hatte. So musste FMC bestimmte Medikamente, die neuerdings über die Dialysezentren verabreicht werden, am Ende niedriger dosieren als gedacht.

    Auch die Veräußerung einiger Aktivitäten kostete Umsatz. Zudem ging die Zahl der Privatpatienten zurück, deren Behandlung für die Fresenius-Tochter lukrativer ist als die jener Nierenkranker, die über die staatlichen Systeme in den USA abgesichert sind. Daneben bremsten die Währungskrisen in einigen lateinamerikanischen Ländern die Entwicklung aus. Nach einem Ergebniszuwachs 2017 kam FMC damit überraschend wieder ins Stolpern, konnte seine Resultate dank des Verkaufs des Ärztenetzwerks Sound Inpatient Physicians aber aufbessern.

    Im Jahresverlauf hatte FMC mehrmals zurückrudern müssen. Zweimal kürzte das Unternehmen seine Umsatzziele, auch die Gewinnziele wurden gekappt. Wegen der Probleme beim Dialyseanbieter musste auch die FMC-Mutter Fresenius ihre Ambitionen für 2018 eindampfen und strich anschließend auch noch die Gewinnprognosen für 2020 - wobei hier zusätzlich noch das stotternde Krankenhausgeschäft eine entscheidende Rolle spielte.

    In seinem größten Markt USA steht FMC - wie die gesamte Pharmabranche auch - unter dem stetigen Kostendruck der Krankenkassen und des Staates. Der Konzern sucht nach passenden Wegen, diesem zu begegnen. Mit NxStage hat FMC womöglich nun ein Ass im Ärmel. Denn die Heimdialyse gilt als kostengünstiger. Erst kürzlich kursierten Medienberichte, wonach die staatliche Gesundheitsfürsorge an einem neuen Vergütungsansatz arbeitet, mit der sie verstärkt auf die Behandlung von Nierenpatienten zu Hause setzen wolle.

    Neben seiner Investition in NxStage will FMC nun als Teil der Problemlösung im laufenden Jahr seine Kosten besser in den Griff bekommen. Gleichzeitig will das Unternehmen mehr in das eigene Wachstum investieren - etwa durch den Ausbau seines Geschäfts in Schwellenländern. Auch mehr Privatpatienten versucht der Konzern anzulocken. Hierzu dürfte wohl der Vertrieb mobilisiert werden.

    Nach vorerst zurückhaltenden Prognosen für das Jahr 2019, in dem ein bereinigtes Konzernergebnis in der Nähe des Vorjahreswerts erwartet wird, verspricht FMC für 2020 wieder ein beschleunigtes Wachstum. Die Wartezeit bis dahin versüßt das Unternehmen den Anlegern mit einem Aktienrückkauf - gestartet Mitte März will FMC binnen der nächsten zwei Jahre eigene Papiere im Volumen von bis zu einer Milliarde Euro zurückkaufen.

    DAS SAGEN DIE ANALYSTEN:

    Die Probleme bei FMC hatten bei Analysten zunächst für große Überraschung gesorgt. Erst nach einer Telefonkonferenz wurde richtig klar, dass das bisher surrende Kerngeschäft mit Dialyseleistungen nicht betroffen ist. Viele Experten zeigten sich erleichtert. Volker Braun vom Bankhaus Lampe hielt daher den Kurseinbruch der Aktie nach der Gewinnwarnung für übertrieben. FMC kämpfe vor allem mit Einmaleffekten, die dem Geschäftsmodell aus struktureller Sicht keinen Schaden antäten, argumentierte er. Er sah bereits im November eine einmalige Einstiegsgelegenheit in den Titel und gab daher eine - bis dato gültige - Kaufempfehlung aus.

    Auch andere Beobachter sind zuversichtlich: Nach dem Übergangsjahr 2019 dürfte der Dialyseanbieter 2020 wieder auf den Wachstumsweg zurückfinden, schätzt etwa Oliver Reinberg vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Und HSBC -Experte Richard Latz spricht inzwischen von einem vielversprechenden Ausblick des Unternehmens für das kommende Jahr. An der Börse hatte FMC nach Einschätzung von Stefan Röhle von Independent Research zuletzt zudem mit einer Dividendenerhöhung und dem Aktienrückkauf wieder für mehr Zuversicht sorgen können.

    Doch es gibt auch zurückhaltende Stimmen: Marcus Wieprecht von Mainfirst hatte vor wenigen Wochen seine Kaufempfehlung für das Papier hingegen aufgegeben, weil aus seiner Sicht Unsicherheiten wie steigende Kosten in der Dialyse und beim Übergang zur Heimdialyse andauerten. Er sieht daher für die Aktie kaum noch Potenzial.

    Mit seiner neutralen Haltung ist Wieprecht in guter Gesellschaft: Mit 11 von 21 im dpa-AFX Analyser erfassten FMC-Beobachtern votiert aktuell die Mehrheit mit "Halten", obwohl gleichzeitig fast alle der Aktie noch deutliches Kurspotenzial zutrauen. Eine Verkaufs-Empfehlung hat bisher kein Experte abgegeben. Im Schnitt liegt das Kursziel aller erfassten FMC-Kenner bei knapp 82 Euro.

    DAS MACHT DIE AKTIE:

    Wenn es auch nicht immer ohne Rückschläge ging, so arbeitete sich die FMC-Aktie doch in den vergangenen Jahren kontinuierlich vorwärts - bis sie im Februar 2018 den bisher höchsten Stand bei 93,82 Euro markierte. Den danach einsetzenden Gewinnmitnahmen und dem schwachen Börsenumfeld zum Trotz schaffte es die Aktie bis Oktober nahezu an dieses Niveau zurück - bis FMC Mitte desselben Monats seine Jahresziele kassierte.

    Der Einbruch der Aktie kam prompt. Im Laufe des folgenden Handelstages verlor das Papier zeitweise fast ein Fünftel an Wert. Es dauerte, bis sich der Kurs stabilisierte, dann kam mit dem Rückpfiff der bisherigen Gewinnziele für 2020 durch die Mutter Fresenius im Dezember auch schon der nächste Rückschlag. Der war zutiefst verheerend: Bei 55,44 Euro erreichte die Aktie in der Folge Anfang Januar den tiefsten Stand seit Oktober 2014.

    Mit den allgemein wieder anziehenden Börsen ist inzwischen auch die Erholung der FMC-Aktie wieder in Gang gekommen. Schub dürfte auch der zuversichtliche Ausblick des Managements gegeben haben, sodass das Papier aktuell wieder über 70 Euro notiert. Dabei dürfte zuletzt auch der Aktienrückkauf des Unternehmens gestützt haben. Zum Kurs vor dem großen Wertverfall im Oktober sind es gleichwohl immer noch rund 20 Prozent./tav/elm/fba


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