Kampf gegen Müllberge
Verpackungsindustrie sieht sich in der Pflicht
BERLIN (dpa-AFX) - Die Verpackungsbranche sieht sich im Kampf gegen zu viel Plastikmüll in der Pflicht - aber auch auf einem guten Weg. "Aktuell vergeht kaum ein Tag, ohne dass eine neue Initiative aus der Branche bekannt wird", teilte die Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts (DVI), Kim Cheng, am Donnerstag zum Auftakt eines Branchenkongresses in Berlin mit. "Das reicht vom Einsatz nachhaltiger Materialien und Recyclingpackstoffe über den Ausbau der Wertstoffkreisläufe bis hin zur Aufklärung von Konsumenten." Man begrüße zwar Verantwortungsgefühl der Konsumenten, sehe sich aber "vor allem selbst in der Verantwortung".
Das DVI empfiehlt seinen Mitgliedern unter anderem, nicht unnötig viele verschiedene Kunststoffarten in einer Verpackung zu verwenden und auf leicht recycelbare Verpackungen zu setzen. Viele Händler haben bereits Initiativen gestartet, um zum Beispiel bei Gemüse und Obst die Menge der Plastikverpackungen und -tüten zu reduzieren.
Deutschland belegt beim Verpackungsmüll-Aufkommen pro Kopf in Europa einen Spitzenplatz. Laut Umweltbundesamt (UBA) verbrauchten die Deutschen 2016 rund 18,2 Millionen Tonnen Verpackungen, das waren statistisch 220 Kilogramm pro Kopf. Nach UBA-Angaben gingen gut 70 Prozent davon ins Recycling.
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Das Verpackungsinstitut bezeichnet sich selbst als Netzwerk der Verpackungsindustrie und hat nach eigenen Angaben Mitglieder aus allen Stufen der Wertschöpfungskette./ted/DP/jha