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    Einfallstor Rom  3310  0 Kommentare Seidenstraße und Panda-Anleihen: Italien kuschelt ausgiebig mit China

    Die italienische Regierung baut immer stärker auf eine engere Zusammenarbeit mit China. Das betrachten einige EU-Lenker als Affront der italienischen Regierung, zumal man darauf hoffte, sich in der EU auf eine gemeinsame China-Politik zu einigen.

    Italien erhofft sich laut einem "Reuters"-Bericht vom Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping Wirtschaftsverträge in Höhe von insgesamt sieben Milliarden Euro. Es geht um 30 Geschäftsabschlüsse. Außerdem will sich Italien als bis dato einziger Staat der G7 - der Gruppe der wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt - Chinas geopolitischen Großprojekt namens "Neue Seidenstraße" anschließen. Die wallstreet:online-Redaktion berichtete darüber bereits ausführlich hier. Mit diesem Infrastrukturprojekt will die Handelsmacht China ihre Routen nach Europa und Afrika ausbauen.

    Das schuldenkranke Italien mit der in der EU zurzeit schwächsten Wirtschaft, die sich zurzeit in einer Rezession befindet, will mit der Annäherung an China die eigene Exportwirtschaft ankurbeln und seine Häfen wieder zu bedeutenden Handelsknotenpunkten machen.

    Auch auf dem Finanzmarkt will die italienische Führung engere Verbindlichkeiten mit dem Reich der Mitte eingehen. So will Italien in China als erstes der westlichen Industrieländer eine eigene Anleihe begeben. Auch Portugal plant übrigens einen "Panda-Bond", wie die für den chinesischen Markt bestimmten Schuldverschreibungen genannt werden. Darüber berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" ("FAZ").

    Die Bundesregierung, die Lenker anderer EU-Staaten und die USA sehen den Schulterschluss zwischen Italien und China kritisch. Sie befürchten u. a., dass die chinesischen Führer nach der historischen, geopolitischen Strategie "Divide et impera" (lat. für "Teile und herrsche!") vorgehen: Durch bilaterale Abkommen könnte die Großmacht aus Fernost z. B. eigene Standards in der Weltwirtschaft durchsetzen, so eine konkrete Sorge der westlichen Länder. Nicht mehr die EU als wirtschaftlich mächtige Staatengemeinschaft würde am Verhandlungstisch mit China sitzen, sondern nur einzelne Staaten oder Staaten-Grüppchen.

    Quellen:

    Reuters

    FAZ





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