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    ROUNDUP  489  0 Kommentare Hohe Abfindung für Ex-Deutsche-Bank-Chef Cryan

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der nicht einmal drei Jahre an der Spitze der Deutsche Bank stehende Brite John Cryan hat für seinen unfreiwilligen Abschied viel Geld bekommen. Die Abfindung beläuft sich auf knapp 8,7 Millionen Euro, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht der Deutschen Bank, die derzeit mit der Commerzbank über eine Fusion verhandelt, hervorgeht. Sein Nachfolger Christian Sewing bekam für seine Arbeit im vergangenen Jahr insgesamt 7 (2017: 2,9) Millionen Euro. Knapp 3,3 Millionen Euro waren Fixgehalt - der Rest geht auf variable Vergütungen, die zum Teil auch erst später ausgezahlte werden, zurück.

    Mit dem Gehalt von sieben Millionen Euro war der 48-Jährige zudem nicht das am besten verdienende amtierende Vorstandsmitglied der Deutschen Bank. Diese Position nimmt der stellvertretende Vorstandschef und Leiter der Unternehmens- und Investmentbank, Garth Ritchie, ein. Er bekam für das vergangene Jahr eine Gesamtvergütung von 8,6 (2017: 3,25) Millionen Euro - allerdings sind 3 Millionen davon darauf zurückzuführen, dass er die Verantwortung für die komplexen und schwierigen Vorbereitungen der Bank auf den Brexit trägt.

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    Der Vorstand, der bei der Deutschen Bank aber am meisten verdiente, ist der Anfang April wegen der anhaltenden Probleme der Bank aus dem Amt gejagte John Cryan. Neben der Abfindung bekam er noch eine vertraglich festgelegte Entschädigung für ein Verbot in einem bestimmten Zeitraum zu einem Wettbewerber zu gehen in Höhe von 2,2 Millionen Euro. Zudem erzielt er eine Vergütung für seine Zeit an der Konzernspitze bis zum 8. April in Höhe von knapp 1,9 Millionen Euro.

    Damit summiert sich seine Bezahlung für das vergangene Jahr, die zum Teil aber erst in den kommenden Jahren ausgeschüttet wird, auf insgesamt 12,8 Millionen Euro. Cryan war von Mitte 2015 bis zum 8. April 2018 an der Spitze der Deutschen Bank - zu Beginn noch mit Jürgen Fitschen zusammen und ab Mai 2016 alleine. Für die Jahre 2015 bis 2017 hatte er eine Vergütung von insgesamt etwas mehr als neun Millionen Euro erhalten. Seine Gesamtvergütung summiert sich somit auf knapp 22 Millionen Euro oder umgerechnet rund 21 600 Euro pro Tag im Amt.

    Die Deutsche Bank hatte im vergangenen Jahr - wie bereits seit längerem bekannt - erstmals seit 2014 wieder Geld verdient. Allerdings blieb der Gewinn mit 341 Millionen Euro weit hinter dem der meisten Konkurrenten zurück. Sewing will daher weiter Personal abbauen. Zudem führt er seit kurzem vor allem auf Druck der Politik aktuell Fusionsgespräche mit der Commerzbank. Da der Geschäftsbericht vor der Bestätigung der Gespräche am vergangenen Sonntag fertiggestellt worden war, steht zu den Gesprächen nichts Neues drin.

    Mit Blick auf das Geschäft sieht die Deutsche Bank bei den für sie sehr wichtigen Kapitalmärkten wieder etwas bessere Bedingungen als zuletzt. "Im Wertpapierhandel (Sales & Trading) haben sich die Marktbedingungen im ersten Quartal im Vergleich zu dem turbulenten Umfeld im vierten Quartal verbessert", schrieb Sewing in dem Geschäftsbericht an die Aktionäre. "Im historischen Vergleich bleibt die Marktaktivität aber relativ gering." Daher müsse die Bank vor allem auch weiter auf Kosten schauen um die Finanzziele zu erreichen.

    Die Deutsche Bank will die Rendite auf das materielle Eigenkapital auf mehr als vier Prozent steigern. Experten halten das Ziel einer Verachtfachung der Rendite im Vergleich zu 2018 angesichts der weiter schweren Marktbedingungen für ehrgeizig. Investoren haben weiter große Zweifel, ob Sewing der Umschwung gelingt. Der Aktienkurs liegt mit zuletzt rund 7,47 Euro zwar etwas über dem historischen Tief von 6,678 Euro Ende 2018, aber immer noch ein Drittel tiefer als zur Amtsübernahme von Sewing oder fast 70 Prozent unter dem Niveau zum Start von Cryan./zb/nas/jha/





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