dpa-AFX Überblick
KONJUNKTUR vom 22.03.2019 - 17.00 Uhr
ROUNDUP/Eurozone: Industrie zieht Unternehmensstimmung nach unten
LONDON - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im März wieder eingetrübt. Wie das Forschungsinstitut Markit am Freitag in London mitteilte, fiel der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex um 0,6 Punkte auf 51,3 Zähler. Analysten hatten dagegen im Schnitt einen leichten Anstieg auf 52,0 Zähler erwartet.
ROUNDUP: Renditen weltweit auf Talfahrt - Minuszins in Deutschland
FRANKFURT - Die Zinstalfahrt an den internationalen Anleihemärkten hat sich am Freitag nach neuerlichen Konjunkturängsten beschleunigt fortgesetzt. In Deutschland fiel die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder unter null Prozent. In Japan und der Schweiz, wo die entsprechenden Zinssätze schon länger negativ sind, drifteten sie noch tiefer unter die Nulllinie. In beiden Ländern wurde der niedrigste Stand seit dem Jahr 2016 erreicht.
Alarmsignal vom Anleihemarkt: US-Zinskurve immer inverser
NEW YORK/FRANKFURT - Die Aussichten für die globale Konjunktur werden immer trüber. Nachdem Konjunkturdaten zunehmend auf eine schwächere Weltwirtschaft hindeuten, kommt jetzt auch noch ein vielbeachtetes Krisensignal aus den USA hinzu: Erstmals seit der schweren Finanzkrise 2007 fiel am Freitag der Zins für zehnjährige US-Staatsanleihen unter den Zins für dreimonatige Geldmarktpapiere.
ROUNDUP 4: Brexit verschoben - aber weiter keine Lösung in Sicht
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BRÜSSEL/LONDON - Ein Chaos-Brexit nächste Woche ist vom Tisch und der Austritt Großbritanniens aus der EU um mindestens zwei Wochen vertagt. Nach dem zweistufigen Kompromiss, der beim EU-Gipfel in Brüssel in der Nacht zum Freitag erzielt wurde, ist nun wieder London am Zug. "Das Schicksal des Brexits liegt in den Händen unserer britischen Freunde", sagte EU-Ratschef Donald Tusk zum Abschluss des Treffens in Brüssel. Bis zum 11. April sei alles möglich. "Wir sind auf das Schlechteste vorbereitet, aber hoffen das Beste. Wie Sie wissen: Die Hoffnung stirbt zuletzt."
ROUNDUP: Über drei Millionen Briten unterstützen Petition für Exit vom Brexit
LONDON - Viele Briten haben das Gezerre um den EU-Austritt satt. Mehr als drei Millionen Menschen unterzeichneten bis Freitagnachmittag eine ans Unterhaus gerichtete Online-Petition: In ihr wird gefordert, in der Europäischen Union zu bleiben. Zeitweise war die Webseite wegen des Ansturms nicht zu erreichen. Premierministerin Theresa May hatte einem Exit vom Brexit aber erst wieder beim EU-Gipfel in Brüssel eine klare Absage erteilt.
Draghi sieht Eurozone für Brexit weitgehend gewappnet
BRÜSSEL - Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, sieht die Eurozone für den EU-Austritt Großbritanniens weitgehend gewappnet. Die Auswirkungen auf die Realwirtschaft der 19 Länder des gemeinsamen Währungsgebiets seien gering, sagte er Diplomaten zufolge beim Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs am Freitag in Brüssel. Die staatlichen Behörden sowie die Zentralbanken seien auf den Austritt vorbereitet, allerdings müsse die Privatwirtschaft die Vorbereitungen beschleunigen.
ROUNDUP: Verbote und Militär - Frankreich rüstet sich für 'Gelbwesten'-Demos
PARIS - Frankreich will mit Demonstrationsverboten eine erneute Eskalation der Gewalt bei "Gelbwesten"-Protesten verhindern. Der neue Pariser Polizeipräsident Didier Lallement untersagte an bestimmten Orten in Paris Proteste am Samstag. Dazu zählten der Prachtboulevard Champs-Elysées und die angrenzenden Straßen, der Place de l'Etoile mit dem Triumphbogen, die Gegend um den Élyséepalast und die Nationalversammlung, hieß es am Freitag in einer Mitteilung der Polizeipräfektur. Auch in anderen Städten in Frankreich wurden Verbote verhängt.
USA verhängen weitere Sanktionen gegen Iran
WASHINGTON - Die US-Regierung hat weitere Sanktionen gegen den Iran verhängt. Das US-Finanzministerium setzte am Freitag 31 Personen und Firmen mit Verbindung zur iranischen "Organisation für Verteidigung, Innovation und Forschung" - persisch SPND abgekürzt - auf eine Sanktionsliste. Zur Begründung hieß es, die Betroffenen hätten die Bemühungen der iranischen Führung um eine Aufrüstung mit nuklearen Waffen unterstützt. Ihre Vermögen in den USA werden nun eingefroren, Geschäfte mit ihnen werden untersagt.
ROUNDUP: 'Empfang wie für einen König': Italiens Flirt mit China
ROM - Mehr Geld für Häfen und Straßen, mehr Touristen, mehr Kultur: Italien verspricht sich von einer umstrittenen Annäherung an China Vorteile auf allen Ebenen. Als erstes Land der sieben großen Industrienationen G7 will sich Italien diesen Samstag dem chinesischen Mega-Infrastrukturprojekt "Neue Seidenstraße" anschließen. Zum Auftakt einer Europareise von Chinas Staatspräsident Xi Jinping rollte ihm Rom am Freitag den roten Teppich aus.
USA: Verkäufe bestehender Häuser steigen deutlich stärker als erwartet
WASHINGTON - Die Wiederkäufe von Häusern sind im Februar deutlich stärker als erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat seien die Verkäufe bestehender Häuser um 11,8 Prozent geklettert, teilte die Maklervereinigung "National Association of Realtors" (NAR) am Freitag in Washington mit. Dies ist der stärkste prozentuale Anstieg seit Ende 2015. Analysten hatten im Mittel nur einen Zuwachs um 3,2 Prozent erwartet. Der Rückgang im Vormonat wurde von 1,2 auf 1,4 Prozent korrigiert.
ROUNDUP/Trotz Konjunkturdelle: Neue Arbeitsmarkt-Rekorde für 2019 erwartet
NÜRNBERG - Trotz einer Konjunkturschwäche rechnen Arbeitsmarktforscher für 2019 mit einem etwas stärkeren Rückgang der Arbeitslosigkeit als zunächst angenommen. Mit 2,2 Millionen werde die Zahl der Menschen ohne Job im Jahresschnitt 2019 um rund 140 000 niedriger ausfallen als im Vorjahr, wie aus der am Freitag veröffentlichten Frühjahrsprognose des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. Das wäre der niedrigste Stand seit 1990. Noch im vergangenen Herbst hatte das IAB für 2019 einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen um 120 000 prognostiziert.
Japans Inflation bleibt schwach
TOKIO - In Japan bleibt die Inflation schwach und die Notenbank des Landes muss weiter auf die erhoffte stärkere Teuerung warten. Die von den Währungshütern besonders stark beobachte Kernrate der Inflation, bei der schwankungsanfällige Preise für frische Nahrungsmittel herausgerechnet werden, legte im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent zu, wie die Regierung am Freitag in Tokio mitteilte. Im Januar hatte die Inflationsrate noch etwas höher bei 0,8 Prozent gelegen und Experten waren für Februar ebenfalls von diesem Wert ausgegangen.
ROUNDUP/Terrorvorwurf: Venezuelas Geheimdienst verhaftet Guaidós Büroleiter
CARACAS - Im eskalierenden Machtkampf in Venezuela geraten die engsten Mitarbeiter des selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó ins Visier der regierungstreuen Sicherheitskräfte. Agenten des Geheimdienstes Sebin verhafteten am Donnerstag Guaidós Büroleiter Roberto Marrero. Der 49-Jährige habe eine Terrorzelle angeführt, die durch Attentate auf Politiker, Militärs und hohe Richter das südamerikanische Land destabilisieren wollte, sagte Innenminister Néstor Reverol.
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