Einkaufsmanager bestätigen Sorgen vor einem Wirtschaftsabschwung - Seite 2
Die Erholung des Einkaufsmanagerindex im Februar war damit letztlich nur ein Strohfeuer. Und es dürfte weiter abwärts gehen. Denn das Industrie-Neugeschäft wies laut den Erhebungen von IHS Markit im März das höchste Minus seit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise im April 2009 aus.
Eurozone stabiler, aber mit schlechten Aussichten
Etwas besser läuft es aktuell noch für die gesamte Eurozone. Wobei aber auch hier das Wirtschaftswachstum im März wieder an Fahrt verloren hat. Grund auch hier: Die stärksten Geschäftseinbußen in der Industrie seit sechs Jahren, während sich der Dienstleistungssektor noch relativ wacker hielt.
Der Gesamteinkaufsmanagerindex Eurozone gab im März gegenüber Februar um 0,6 Punkte auf 51,3 nach. Damit sieht es in der Eurozone aber aktuell immerhin nach einer Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau aus. Das BIP-Wachstum könnte im 1. Quartal 2019 erneut bei 0,2 % landen, wie schon in den beiden Quartalen zuvor.
Allerdings sind die weiteren Aussichten hier ebenfalls schlecht. Denn der Auftragseingang der Eurozone weist mit dem aktuell 6. Rückgang in Folge das höchste Minus seit Dezember 2012 aus. Und beim Exportneugeschäft schlugen die höchsten Verluste seit August 2012 zu Buche. Logisch, dass sich dies negativ auf die zukünftige Produktion auswirken wird, die im März bereits zum zweiten Mal in Folge gesunken ist. Nicht ohne Grund blicken die Industrieunternehmen laut IHS Markit momentan so pessimistisch auf die Geschäftsentwicklung der kommenden zwölf Monate wie zuletzt im Dezember 2012.
US-Wirtschaft wächst noch solide
Bleiben noch die USA. Hier ähnelt die Entwicklung der in der Eurozone. Der Einkaufsmanagerindex ging im März nach einer Erholung im Februar zurück (von 55,5 auf 54,3 Punkte), doch ist die Tendenz nach wie vor stabil – und auf deutlich höherem Niveau als in Deutschland und der Eurozone.
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Der Frühindikator notiert sogar noch recht komfortabel oberhalb der Marke, ab der zukünftiges Wachstum signalisiert wird (50 Punkte). Allerdings befindet sich der US-Einkaufsmanagerindex aktuell auch auf einem 6-Monats-Tief. Er bestätigt damit aber lediglich die deutlich abwartende Haltung der US-Notenbank, gibt ansonsten einen Ausblick, der bei weitem nicht so negativ ist. Für ein Wachstum von immerhin 2 % im 1. Quartal 2019 dürfte es noch gereicht haben.
Die USA werden sich nicht ewig entziehen können
Allerdings gilt: Wenn die Konjunktur weltweit schwächelt, dann wird sich die Wirtschaft der USA dem nicht ewig entziehen können. Und daher ist der Ausblick für die USA auch eher negativ. Hier wird es ebenfalls zuerst die Industrie treffen, die genau wie in der Eurozone und Deutschland aktuell die Achillesferse ist. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex ist aktuell schon auf den niedrigsten Wert seit Juni 2017 gesunken und mit 52,5 Punkten (zuvor: 53,0) der 50-Punkte-Marke schon deutlich näher als der Gesamteinkaufsmanagerindex.
Fazit
Die Aussichten sind für alle Wirtschaftsräume gleichermaßen negativ, auch wenn Deutschland derzeit einer Rezession schon sehr viel näher ist als die USA und die Eurozone sich irgendwo dazwischen hält. Und daher bin auch weiterhin skeptisch bezüglich der Aktienkursentwicklung. Heute geben die Notierungen allerorten bereits deutlich nach. Und ich denke, dass dies gerade erst der Beginn eines erneut stärkeren Rücksetzers oder einer längeren Konsolidierung ist.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)
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