US-Notenbanker Evans bringt Lockerung der Geldpolitik ins Spiel
HONGKONG (dpa-AFX) - Die amerikanische Notenbank Fed könnte ihre Geldpolitik im Fall einer konjunkturellen Schwächephase nach Worten eines hochrangigen US-Notenbankers lockern. "Im Moment erscheinen die Abwärtsrisiken größer als die der Aufwärtsrisiken", sagte Charles Evans am Montag laut Redetext in Hongkong. Sollte sich die Wirtschaft infolgedessen stärker abschwächen als erwartet oder die Inflation schwach ausfallen, könnte die Geldpolitik stabil gehalten oder sogar gelockert werden, fuhr der Präsident der regionalen Fed von Chicago fort.
Die amerikanische Notenbank hatte vergangene Woche eine überraschend vorsichtige geldpolitische Haltung eingenommen und einst für dieses Jahr avisierte Zinsanhebungen nicht mehr angedeutet. Zudem will sie den Abbau ihrer durch Wertpapierkäufe aufgeblähten Bilanz demnächst stoppen. Fed-Chef Jerome Powell begründete dies vor allem mit Konjunkturrisiken außerhalb der USA. Er nannte vor allem Europa und China.
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Evans, der im geldpolitischen Ausschuss der Fed in diesem Jahr stimmberechtigt ist, brachte aber auch die Möglichkeit weiterer Zinsanhebungen ins Spiel. Sollte die US-Wirtschaft entsprechend ihren Möglichkeiten wachsen und die Inflation anziehen, könnten im Laufe der Zeit auch einige Zinserhöhungen angemessen sein, sagte der Notenbanker./bgf/jha/