Da haben sich die Märkte also doch geirrt!
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
in der Vorwoche titelte ich an dieser Stelle „Wenn sich die Märkte da mal nicht irren!“ Gemeint war, dass die Markterwartungen einer sehr starken Zurückhaltung der Fed übertrieben sein könnten. Das waren sie auch, aber ganz anders als gedacht. Der Effekt ist allerdings derselbe.
Warum ist die Fed so vorsichtig geworden?
Zur Erinnerung: Vor der Fed-Sitzung in der Vorwoche hatten die Märkte längst sämtliche weiteren Zinsschritte der Fed für 2019 ausgepreist, die noch im Dezember als gesetzt galten. Grund dafür war die „geduldige“ Haltung, welche die Fed im Januar an den Tag gelegt hat. Daher gingen die Börsianer nicht mehr von einer Zinserhöhung für 2019 aus, sondern hatten für den Dezember 2019 tendenziell sogar schon wieder die erste Zinssenkung auf dem Schirm! Das erschien mir dann doch übertrieben.
Die Fed aber überraschte uns alle. Nicht nur, dass sie mittels der protokollierten Erwartungen der einzelnen FOMC-Mitglieder tatsächlich weitere Zinserhöhungen ausschloss, sie stoppte auch die laufende Reduzierung ihrer Bilanz. Und das alles mit „Begründungen“, die diesen Namen nicht verdienten. Denn die reduzierten Wachstums-, Inflations- und Arbeitsmarkterwartungen, welche die Fed in ihren Projektionen präsentierte (siehe Börse-Intern vom 21.03.2019) rechtfertigten nach allgemeiner Ansicht von Ökonomen auch nicht annähernd eine derartige Kehrtwende um 180 Grad, wie sie die Fed seit Dezember hinlegte.
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Für Verschwörungstheoretiker ist das natürlich ein gefundenes Fressen („Was ist da tatsächlich im Busch?“), aber auch die Märkte zeigten sich verunsichert. Das war nicht nur an den Kursreaktionen unmittelbar nach der Fed-Entscheidung zu sehen, sondern auch in den folgenden Tagen: Am Donnerstag markierten S&P 500 und NASDAQ 100 noch neue Jahreshochs, während sich der Dow Jones und der Nebenwerteindex Russell 2000 schon auf den Rückzug machten. Am Freitag folgten dann auch die beiden anderen US-Indizes – mit fast schon panikartigen Verkäufen.
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