checkAd

    ROUNDUP  758  0 Kommentare Wirecard sieht sich von Vorwürfen entlastet - Aktie legt kräftig zu

    ASCHHEIM/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Zahlungsdienstleister Wirecard sieht sich nach einer Untersuchung wegen Korruptionsvorwürfen weitgehend entlastet. Die Prüfung durch die Kanzlei Rajah & Tann aus Singapur brachte dem Dax -Konzern zufolge zwar einige Unregelmäßigkeiten ans Tageslicht. Scheinumsätze mit verschobenen Geldern oder gar Korruption hätten die Prüfer aber nicht festgestellt, teilte Wirecard am Dienstag in Aschheim bei München mit. Auch hinsichtlich einer strafrechtlichen Verantwortung der Konzernzentrale gebe es keine Erkenntnisse. Einzelne Mitarbeiter in Singapur könnten sich aber strafbar gemacht haben.

    An der Börse wurden die Nachrichten mit einem Kurssprung quittiert. Die Wirecard-Aktie legte nach einer Handelsaussetzung am Nachmittag um fast 32 Prozent zu und lag zuletzt noch mit gut 25 Prozent im Plus bei 124,20 Euro. Von seinem Kursniveau von vor zwei Monaten ist das Papier aber immer noch ein gutes Stück entfernt.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    19.502,03€
    Basispreis
    14,05
    Ask
    × 12,87
    Hebel
    Long
    16.705,86€
    Basispreis
    14,07
    Ask
    × 12,86
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Ende Januar waren die Wirecard-Aktien nach einem Bericht der "Financial Times" über angebliche bilanzielle Unregelmäßigkeiten eingebrochen. Von 167,40 Euro zuvor ging es bis in den Februar hinein um fast die Hälfte auf 86 Euro nach unten, bevor der Kurs sich fing. Analyst Robin Brass von der Privatbank Hauck & Aufhäuser wertete die Untersuchungsergebnisse als Bestätigung seiner Einschätzung, dass die Artikel der Zeitung übertrieben gewesen seien.

    In den Berichten waren einem Wirecard-Mitarbeiter in Singapur Kontomanipulationen und Dokumentenfälschung vorgeworfen worden. Dabei ging es um angebliche Scheinumsätze mit verschobenen Geldern - genannt Round-Tripping. Der Konzern hatte die Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen.

    Auch die Prüfer von Rajah & Tann fanden bei ihrer im Mai 2018 begonnenen Untersuchung keine riesigen Fehler. Im Jahr 2017 habe Wirecard einen Umsatz von 2,5 Millionen Euro fälschlicherweise verbucht, hieß es. Dieser soll nun mit dem Jahresabschluss 2018 korrigiert werden. Zudem sei im vergangenen Jahr eine Woche lang ein Vermögensgegenstand im Wert von 3 Millionen Euro fälschlicherweise bilanziert worden. Auch waren einzelne Umsatzbuchungen zwischen Konzerngesellschaften nicht klar nachvollziehbar.

    Mit Blick auf fragwürdige Geschäftsvorgänge heißt es im Untersuchungsbericht, dass im Namen der Gesellschaft Vertragsentwürfe vorbereitet und unterschrieben worden seien, denen möglicherweise keine Geschäftsvorgänge zugrunde lagen. Allerdings seien die Verträge nicht abgeschlossen worden. Überhaupt habe sich nur einer dieser Entwürfe in Buchungen niedergeschlagen.

    Wirecard erklärt die Vorgänge damit, dass man die Vertragsentwürfe zwar vorbereitet habe, aber es zu den Geschäften am Ende nicht gekommen sei. Bei der im Untersuchungsbericht genannten Summe von 63 000 Euro handle es sich um eine Kostenerstattung für einen Partner.

    Gemessen an Umsatz und Gewinn des Dax-Konzerns sind die beanstandeten Summen verhältnismäßig kleine Beträge. So bestätigte die Wirecard-Führung am Dienstag ihre Prognose, im laufenden Jahr einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 740 und 800 Millionen Euro zu erreichen.

    Für den Geschäftsbericht des vergangenen Jahres benötigt das Unternehmen jetzt aber drei Wochen mehr Zeit, um die Ergebnisse der Untersuchung darin einzuarbeiten. Statt am 4. April - wie eigentlich geplant - will Wirecard die Zahlen nun erst am 25. April vorlegen./stw/tav/he




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP Wirecard sieht sich von Vorwürfen entlastet - Aktie legt kräftig zu Der Zahlungsdienstleister Wirecard sieht sich nach einer Untersuchung wegen Korruptionsvorwürfen weitgehend entlastet. Die Prüfung durch die Kanzlei Rajah & Tann aus Singapur brachte dem Dax -Konzern zufolge zwar einige Unregelmäßigkeiten ans …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer