Angst vorm Bärenmarkt
CIO der Credit Suisse: Die Rezession kommt, aber . . .
. . . es wird nicht "hier und jetzt" passieren, sondern eher in zwei bis drei Jahren. Der Anleihenmarkt sei grundsätzlich ein guter Rezessions-Indikator. Aktuell deute dieser auf eine Abschwächung des Wachstums und/oder der Inflation in den USA hin.
Für den Global Chief Investment Officer der Credit Suisse, Michael Strobaek, ist der Anleihenmarkt ein guter Rezessions-Indikator. Gegenüber dem US-Nachrichtensender "CNBC" sagte er: "Ich glaube an die Funktion des Rentenmarkts als Konjunkturbarometer. Derzeit deutet er auf eine Abschwächung des Wachstums und/oder der Inflation hin".
Und weiter: "Das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich und wir schreiten auf eine Rezession zu". Sie wird nicht "hier und jetzt" ausbrechen, sondern eher in zwei bis drei Jahren. Strobaek geht davon aus, dass die gloablen Aktienmärkte in den nächsten 1,5 bis 2 Jahren eine "echte Korrektur" durchmachen könnten.
Die Anleihe- und Aktienmärkte in den USA senden in den letzten Tagen gemischte Signale über den Status der US-amerikanischen Wirtschaft. Anleger und Experten sind sich deshalb uneinig, welche der beiden Assetklassen sie glauben sollen, wenn es darum geht, die zukünftige Entwicklung vorherzusagen.
In der vergangenen Woche waren die US-Aktienmärkte unter Druck geraten. Der Grund: Neben einem getrübten Konjunkturausblick der US-Zentralbank Fed, erzielten US-Staatsanleihen mit langer Laufzeit eine geringere Rendite, als Anleihen mit kurzer Laufzeit. Zuletzt war dies 2007, vor dem Ausbrechen der globalen Finanzkrise, geschehen.
Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, glaubt, dass bis zum Ausbruch der US-Rezession noch Zeit ist. Zwar müsse man die Rezessionswarnungen vom Rentenmarkt ernst nehmen, aber andere volkswirtschaftliche Indiaktoren stünden nicht auf rot. Deshalb "hielte ich einen Rückzug aus US-Aktien für verfrüht. Zwischen dem ersten Rentenmarktsignal und dem Beginn der Rezessionen von 1990, 2001 und 2008 hat der S&P 500 durchschnittlich um 39 Prozent zugelegt", erklärte er in "PERSPEKTIVEN am Morgen".
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Quellen:
PERSPEKTIVEN am Morgen