Deutsche Anleihen
Zehnjahreszins auf neuem Tief seit Herbst 2016
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die hohe Nachfrage nach als sicher empfundenen Wertpapieren hat die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen weiter fallen lassen. Am Mittwoch wurde mit minus 0,06 Prozent der tiefste Stand seit Oktober 2016 erreicht. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future , der die Kursbewegung abbildet, stieg gegen Mittag um 0,19 Prozent auf 166,02 Punkte.
Marktbeobachter nannten als Grund für die hohe Nachfrage nach Sicherheit die trübe Stimmung am Aktienmarkt. Dort belasten seit Tagen wirtschaftliche wie politische Risiken. Konjunkturängste wirken ebenso belastend wie die Furcht vor einem ungeordneten Brexit oder die Frage nach dem Fortgang des Handelsstreits zwischen den USA und China.
Ergebnis dieser hohen Nachfrage nach Sicherheit ist, dass der Bund erstmals seit langem wieder Geld mit seiner Schuldenaufnahme verdient. Am Mittwoch gelang es ihm erstmalig seit Herbst 2016, eine zehnjährige Bundesanleihe zu einer negativen Rendite aufzustocken. Die Nachfrage war trotz des Negativzinses hoch. Insgesamt nahm der Bund 2,43 Milliarden Euro ein.
Für Aufmerksamkeit sorgten an den Märkten Äußerungen von Mario Draghi. Der Präsident der Europäischen Zentralbank sagte, dass die EZB falls nötig über Maßnahmen nachdenken werde, um die belastende Wirkung negativer Einlagenzinsen abzuschwächen.
Lesen Sie auch
Eine Belastung stellt der Negativzins vor allem für Banken mit hohen Überschussreserven bei der EZB dar. Dazu zählen unter anderem deutsche und französische Banken. Draghi unterstrich jedoch, dass die geringe Profitabilität einiger Banken nicht notwendigerweise Folge des Negativzinses sei./bgf/jkr/jha/