S&P
Britische Wirtschaft wäre ohne Brexit drei Prozent größer
LONDON (dpa-AFX) - Die britische Wirtschaft wäre ohne die Entscheidung, die Europäische Union zu verlassen, wesentlich stärker gewachsen. Zu diesem Schluss kommt die Ratingagentur Standard & Poor's in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. Hätten sich die Briten Mitte 2016 nicht dazu entschieden, der EU den Rücken zu kehren, wäre die Wirtschaft Ende 2018 etwa drei Prozent größer gewesen. Für jedes der zehn Quartale seit dem Referendum ergebe sich damit eine rechnerischer Wirtschaftsverlust von durchschnittlich 6,6 Milliarden Pfund (7,7 Milliarden Euro).
Ein starker Bremseffekt ging laut S&P von der Abwertung des britischen Pfundes nach dem Referendum aus. Dies habe die Inflation erhöht und die Kaufkraft der Haushalte reduziert. "Die Ausgaben der Haushalte wären - wie auch die Wirtschaftsleistung - erheblich stärker gewachsen, wenn das Referendum nicht stattgefunden hätte." Der Außenhandel habe von dem schwachen Pfund dagegen kaum profitiert und damit keinen Ausgleich zu den verhaltenen Konsumausgaben geschaffen.
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Unter der Unsicherheit, wie der Brexit letztlich durchgeführt werde, hätten auch die Investitionen der Unternehmen gelitten. Sie seien im Jahr 2018 unter dem Strich zurückgegangen./bgf/he