Aktien New York
Wachstumssorgen beherrschen die Indizes
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag ihre Verluste vom Wochenbeginn ausgeweitet. Vom Handelsstreits zwischen den USA und China gab es zwar nichts Neues, dafür goss US-Präsident Donald Trump im Zollstreit zwischen den USA und Europa neues Öl ins Feuer. "Die EU hat die USA im Handel viele Jahre lang ausgenutzt. Das wird bald aufhören!", drohte er am Dienstag. Zudem senkte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Schätzungen für das weltweite Wirtschaftswachstum 2019. Auch dies trübte die Stimmung.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial , der Ende der vergangenen Woche noch bis auf fast 26 500 Zähler geklettert war, nahm weiter Kurs gen Süden und büßte zuletzt 0,65 Prozent auf 26 169,36 Punkte ein. Der breit gefasste S&P 500 sank um 0,51 Prozent auf 2881,04 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,30 Prozent nach unten auf 7576,77 Zähler.
Auch geopolitische Spannungen nehmen wieder zu und halten die Aktien-Anleger zurück. So wird eine Eskalation der Lage in Libyen befürchtet. Dazu kommen neue Spannungen zwischen den USA und Iran. Die US-Regierung hat die iranischen Revolutionsgarden des Ölförderlandes als Terrororganisation eingestuft.
Am Ölmarkt sorgen nicht zuletzt wegen Libyen nach wie vor hohe Angebotsrisiken generell für Preisauftrieb. "Die Sorge vor einer Eskalation der Lage in Libyen lässt die Ölpreise weiter steigen", hieß es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Commerzbank. Am Dienstag haben die Ölpreise ihren Höhenflug zuletzt jedoch nicht mehr weiter fortgesetzt. Im Dow verloren die Aktien der Ölkonzerne ExxonMobil und Chevron 1,1 beziehungsweise 0,7 Prozent.
Pessimistisch äußerte sich die schweizerische Bank Credit Suisse zu US Steel . Der Stahlkonzern befinde sich in einer schlechteren Wettbewerbslage als die Konkurrenten, schrieb Analyst Curt Woodworth. Verantwortlich sei insbesondere der Verlust von Marktanteilen im Automobilbereich. Der Experte stufte die Papiere von "Neutral" auf "Underperform" ab und stampfte das Kursziel um mehr als ein Drittel von 21 auf 13 US-Dollar ein. Für die Aktien ging es um fast 9 Prozent abwärts.
American Airlines warnte vor einem schwächeren ersten Quartal wegen seiner zuletzt am Boden gebliebenen Boeing 737 Max Flotte und der negativen Auswirkungen des US-Regierungsstillstands. Die Anteile gaben um 1,7 Prozent nach.
Zunächst im Oktober 2018 in Indonesien und dann im März in Äthiopien waren zwei baugleiche Boeing 737 Max 8 abgestürzt. Nach dem zweiten Unglücksfall waren weltweit Startverbote für die Boeing-Serie erlassen worden. Untersuchungen über die Unfallursachen laufen. In diesem Zusammenhang waren Probleme mit einer Steuerungssoftware bekannt geworden. Die Boeing-Aktien haben seit dem Absturz kräftig verloren. Am Dienstag ging es für sie am Dow-Ende um weitere 1,7 Prozent abwärts.
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Caterpillar waren mit minus 1,6 Prozent der zweitgrößte Verlierer. Aktien aus dem Bau- und Baustoffsektor leiden unter einer sich abkühlenden Wirtschaft grundsätzlich besonders.
General Electric scheinen vorerst keinen Boden zu finden. Nach ihren hohen Verlusten am Vortag im Zuge einer Abstufung durch JPMorgan setzte sich die Talfahrt am Dienstag fort mit einem Verlust von zuletzt 2,6 Prozent./ajx/he