Mystical Services Market
Trendige US-Investoren setzen auf Astrologie-Start-Ups
Nachdem die Cannabis-Branche durchaus erheblich Fahrtwind bekommen hat und die Papiere an den internationalen Börsen gehandelt werden, entdecken einige US-Investoren eine neue Branche, die in den kommenden Jahren Gewinne verspricht.
In den USA wird vom "Mystical Services Market" gesprochen, wenn es darum geht, mit Astrologie Geld zu verdienen. Und dieser Markt besitzt ein Potenzial von 2,1 Milliarden US-Dollar, so der Investor David Birnbaum gegenüber der "NYT".
Birnbaum ist ein alter Hase, der sich schon vor einigen Jahren mit der Astrologie-Branche beschäftigte. Damals kam er zu dem Ergebnis, dass es sich bei den großen Internet-Plattformen oftmals nur um Marktplätze handelte, die den Online-Traffic zu mehr oder weniger zufällig ausgewählten Astrologen weiterleiteten. "Sie waren definitiv zwielichtig", so das Urteil von Birnbaum.
Im Zeitalter von Instgram und Co. unterliegt die Branche einem Wandel, denn die jungen Millennial Frauen sind offen für neue Erfahrungen. Die Astrologie erlebt einen neuen Hype und Start-Ups mit interessanten Geschäftsmodellen schießen aus dem Boden und sind für weiteres Wachstum auf Fremdfinanzierungen aus.
David Birnbaum unterstützt die App "Sanctuary". Für 19,99 US-Dollar pro Monat können Kunden eine monatliche Einzel-Chat-Beratung mit einem Astrologen erhalten. Die App bietet auch kostenlose Tageshoroskope an. Birnbaum unterstützt die Horoskopfirma durch Five Four Ventures, den Inkubator, den er leitet und bekommt dafür "viel Grinsen" von Menschen aus der Finanzwelt.
Dies könnte sich jedoch bald ändern. Wenige Wochen nachdem "Sanctuary" zum Download zur Verfügung stand, sammelte "Co-Star", eine App, mit der Menschen ihre Geburtshoroskope herunterladen und vergleichen können, etwas mehr als fünf Millionen US-Dollar an Finanzmitteln von den Silicon Valley Venture Capital Firmen Maveron und Aspect Ventures sowie 14W ein. Bislang wurde die App mehr als drei Millionen Mal heruntergeladen. "Co-Star" hat auf Instagram mehr als 400.000 Follower.
Banu Guler, der Chief Executive und Mitbegründer von "Co-Star", sagte, dass nicht jeder Investor, den sie ansprachen, von ihrem Unternehmen begeistert war und dass einige den Bereich als Pseudowissenschaften abgetan hätten. Jedoch was Investoren überzeugt, sei die Zielgruppe und zwar 20-Jährige und Teenager, die hauptsächlich weiblich sind. Ein weiterer Pluspunkt der neuen Apps: die Horoskope sind personalisiert und so konzipiert, dass sie verknüpfbar und teilbar sind. Und passen damit perfekt in die Selfie-Welt. "Was ist besser als etwas, das im Grunde genommen eine Geschichte über dich ist?" sagte Birnbaum.
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Anarghya Vardhana, ein Partner bei Maveron, sagte, dass "Co-Star" das Potenzial hat, so groß wie Spotify zu werden - die Musikstreaming-App im Wert von 24 Milliarden Dollar, oder Tinder, die allgegenwärtige Dating-App, die der Match Group gehört.
Eine dritte App namens "Pattern" verbreitet sich derzeit unter den Finanz- und Hollywood-Typen: Sie wurde von Lisa Donovan gegründet. Die Geschäftsfrau war schon Mitbegründerin von Maker Studios, das für 675 Millionen US-Dollar an Disney verkauft wurde. Donovan sagte, dass sie noch keine formelle Runde der Fremdfinanzierung eingeleitet hat.
Ebenfalls sehr erfolgreich sind Meditations-Apps: Ein großer Unterschied zwischen Astrologie und Meditationspraktikern sei jedoch: Astrologen sind nicht allergisch gegen das Geldverdienen, so die "NYT".
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