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     1112  0 Kommentare Osterkolumne: Wenn die Vernunft politisch inkorrekt wird

    Osterkolumne: Wenn die Vernunft politisch inkorrekt wird

     

    Mais ce n´ est pas grave. Aber das ist doch noch kein Grab.

     

    Ich habe mir eine neue Geschäftsidee überlegt. Man müsste sich heranmachen, das, was vor der großen Revolution, der wir gerade beiwohnen, unser Leben bestimmte, zu sammeln.

     

    Große Revolution? Ja! Ich bin der Meinung, wir befinden uns gegenwärtig in der größten Umwälzung der letzten Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte.

     

    Unser Umgang mit Meinungen hat sich komplett gedreht. Vieles von dem, was vor einiger Zeit noch als normal und vernünftig galt, ist heute politisch inkorrekt. Früher waren Männer und Frauen einmal unterschiedlich, heute sollen sie jedoch gleich sein. Früher waren Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, Herkunft und Religion unterschiedlich, heute sollen jedoch auch sie gleich sein.

     

    Es ist der große Kampf um Gleichheit, der heute bei uns stattfindet. Und er wird aus meiner Sicht genauso diktatorisch und faschistisch geführt wie die Kämpfe zuvor.

     

    Man lese ruhig einmal Hitlers „Mein Kampf“. Das darf man ja heute. In der kritischen Edition des Instituts für Zeitgeschichte. Hitler war ein Verrückter, der von den Menschen, die eigentlich alle irgendwie gleich waren, einige als besonders und andere als minderwertig zu erkennen glaubte. Das Ergebnis war ein unvergleichliches Verbrechen.

     

    Heute versuchen wir nun anscheinend, genau dem umgekehrten Weg zu gehen. Heute wollen wir nicht Gleiche verschieden, sondern Verschiedene gleich machen.

     

    Das ist zwar nicht apriori verbrecherisch, letztlich aber genauso irrwitzig, finde ich. Und wenn ich mir ansehe, was die Vertreter des neuen Dogmas heute schon von sich geben, wird mir durchaus bange vor der Zukunft.

     

    Wie schreibt Don Alphonso so schön in der „Welt“: „Wer Enteignung sagt, muss auch Gulag sagen.“ Und die linken Parteien wollen uns ja nicht nur das Wohnungseigentum, sondern vor allem die Meinungen nehmen.

     

    Das erste Schmuckstück meiner Sammlung von Gegenständen der Welt vor der großen Revolution ist das Buch „Ein Ruf aus der Stille“ der französischen Schauspielerin Brigitte Bardot. Es ist von 2004 und sogar im Langen Müller Verlag auf Deutsch erschienen. Wofür dieser Verlag heute sicherlich Ablassbriefe bei den linken Buchverlagen in Deutschland kaufen muss. Doch das Buch gibt es ja nur noch antiquarisch.

     

    Frau Bardot schreibt darin beispielsweise über das Thema Männer und Frauen: „Die Frauen, die es verstehen, ihre Trümpfe auszuspielen, werden immer so viel Macht besitzen, dass ihnen die Männer jeden Wunsch von den Augen ablesen. Um ihr Ziel zu erreichen, brauchen sie aber nicht Posten einzunehmen, für die sie nicht geschaffen sind.“

     

    Ich denke, Frau Bardot darf so etwas sagen, schließlich ist sie eine Frau. Ich hingegen bin ein Mann, doch ich habe mich im Grunde genommen mein Leben lang gewundert, was die Frauen nur dazu treibt, freiwillig unbedingt in diese Knochenmühle des Berufslebens hineinzuwollen? Und ich habe keinen Grund dafür gefunden. Außer vielleicht das Geld.

     

    Ich denke, wenn ich eine Frau wäre, dann würde ich mir einen Mann suchen, der die Familie ernähren kann, und dann würde ich mich um die Kinder kümmern und Bücher schreiben. Und die Rentenansprüche? Die hätte ich mir im Voraus per Ehevertrag zur Hälfte abtreten lassen.

     

    Wie würde der Franzos*in hier sagen? Ce n´ est pas grave. Das ist doch noch kein Grab.

     

    In diesem Sinne wünsche ich ein schönes Osterfest! Und denken Sie daran: Wenn jemand behauptet, dass Hasen Eier legen, die man essen kann, dann lügt er.

     

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
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