AKTIE IM FOKUS
Wirecard-Minus schürt Sorge vor der Rückkehr der Leerverkäufer
(neu: Aktienkurs, mehr Details und Hintergrund)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach dem Ende des Leerverkaufsverbots für die Aktien von Wirecard durch die Finanzaufsicht Bafin haben die Papiere des Zahlungsabwicklers nach Ostern kräftig nachgegeben. Mit einem Minus von zuletzt gut 3 Prozent auf 116,45 Euro waren sie am Dienstag der schwächste Wert im nur moderat sinkenden Dax . Im frühen Handel hatten sie allerdings mit einem Rutsch auf fast 110 Euro noch deutlich mehr eingebüßt.
Spekulanten können mit dem Ende des Leerverkaufsverbots nun wieder auf fallende Kurse wetten. Das zweimonatige Verbot der Finanzaufsicht war eine kontroverse Maßnahme gegen befürchtete Attacken von Börsenspekulanten auf den Dax-Konzern.
Negativberichte der "Financial Times" (FT) über Gesetzesverstöße von Wirecard-Mitarbeitern in Singapur hatten einen Kurssturz ausgelöst. Von Ende Januar bis Anfang Februar waren sie nach den "FT"-Berichten im Tief um fast 50 Prozent bis auf 86 Euro eingebrochen, bevor sie sich unter starken Schwankungen berappelten. Vor allem positive Ergebnisse der Untersuchung der angeblichen Bilanzunregelmäßigkeiten ließen den Kurs zwischenzeitlich wieder bis an die 130-Euro-Marke steigen.
Aktuell ermitteln die Behörden: Wirecard wurde nach Einschätzung der Bafin mutmaßlich Opfer einer gezielten Attacke von Börsenspekulanten, die auf fallende Kurse wetten. Deswegen stellte die Behörde Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen gut ein Dutzend Beteiligte.
Die im dpa-AFX-Analyser erfassten Analysten zu Wirecard raten mehrheitlich zum Kauf der Papiere. Mit Kurszielen von 220 Euro und 225 Euro sind dabei die Experten von Hauck & Aufäuser und Kepler Cheuvreux besonders optimistisch, trauen sie doch gemessen am aktuellen Kurs den Aktien damit eine Steigerung von mehr als 100 Euro zu./ajx/mis/jha/
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