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     703  0 Kommentare EZB warnt vor Eskalation der Handelskonflikte

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat vor einer Verschärfung der derzeit schwelenden Handelskonflikte gewarnt. Modelle zeigten, dass die mittelfristigen unmittelbaren Folgen einer Eskalation gravierend wären, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Notenbank. Die negativen Auswirkungen könnten durch erhöhten Stress an den Finanzmärkten und einen Verlust an Vertrauen verstärkt werden. Betroffen wären vor allem die USA, aber auch die Eurozone und der Welthandel. Die langfristigen Auswirkungen könnten noch ausgeprägter als die kurzfristigen sein.

    Der im Jahr 2018 von den USA ausgelöste Handelskonflikt stellt laut EZB bisher nur ein moderates Risiko für die Weltwirtschaft und den Ausblick für die Eurozone dar. Die Vereinigten Staaten hatten damals gegenüber einer Reihe von Handelspartnern Zölle eingeführt, die Gegenreaktionen nach sich zogen. Zugespitzt hat sich besonders der Konflikt mit China. Eine Einigung zwischen den beiden Ländern wurde zuletzt zwar immer wieder in Aussicht gestellt, bisher aber noch nicht erreicht.

    Eine Verschärfung der Konflikte sei jedoch möglich und weitere Maßnahmen könnten folgen, heißt es in der Studie der Notenbank. Ein Modell zeige, dass die USA durch eine Eskalation des Konfliktes stärker getroffen sein könnte als beispielsweise die Eurozone. So könnte das Wirtschaftswachstum durch direkte Effekte um 1,5 Prozentpunkte gedämpft werden. Hinzu kämen indirekte Folgen wie Finanzmarktturbulenzen und ein Vertrauensverlust.

    Aber auch die Eurozone und China würden belastet, allerdings in einem geringeren Umfang als die USA. Schließlich könnte beispielsweise die Eurozone Exporte in die USA durch Ausfuhren in andere Länder ausgleichen. Das Modell geht davon aus, dass die USA Zölle in Höhe von zehn Prozent gegenüber dem Rest der Welt erhöht und diese mit einer Anhebung in gleicher Höhe reagieren. Ein solches Szenario ist zwar nicht wahrscheinlich. Allerdings wird die Annahme von US-Präsident Donald Trump, dass die Vereinigten Staaten in jedem Fall von einem Handelsstreit profitiert, durch die Studie in Frage gestellt./jsl/elm/he




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