Südkoreas schrumpfende Wirtschaft setzt Präsident Moon unter Druck
SEOUL (dpa-AFX) - Südkoreas Bruttoinlandsprodukt ist einer Schätzung für das erste Quartal 2019 zufolge um 0,3 Prozent geschrumpft. Dies stellt den negativsten Quartalswert seit über zehn Jahren dar, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der koreanischen Zentralbank hervorgeht. Demnach ist der wirtschaftliche Einbruch unter anderem auf einen Rückgang von 2,6 Prozent bei den Exporten zurückzuführen. Vor allem die Elektronikbranche sei davon betroffen.
Vor einer Woche hatte die Zentralbank ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 2,6 Prozent auf 2,5 Prozent nach unten korrigiert.
Südkoreas Präsident Moon Jae In steht seit Monaten aufgrund seiner umstrittenen Wirtschaftspolitik in der Kritik. Dieses Jahr hat Moons Regierung den Mindestlohn um elf Prozent erhöht, nachdem er bereits 2018 mit 16 Prozent drastisch angehoben worden war. Gleichzeitig befindet sich die Arbeitslosenrate auf dem höchsten Stand seit neun Jahren.
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Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Realmeter von Anfang April sind die Beliebtheitswerte des linksgerichteten Präsidenten auf 47,5 Prozent gesunken. Vor einem Jahr erhielt hatte er noch über 77 Prozent an Unterstützung innerhalb der Bevölkerung./fk/DP/zb