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     603  0 Kommentare Schicksalswochen für zwei Champions

     

    Monsanto – ein Griff ins K…

    … so liest man es manchmal in den Medien und einschlägigen Anleger-Foren. Entweder hat Bayer die Risiken zu sehr unterschätzt, die die Übernahme des Roundup-Herstellers beinhaltet, oder der Konzern, allen voran CEO Werner Baumann, handelte frei nach dem Motto: „Augen zu und durch“. Beides ist höchst bedenklich für einen Weltkonzern.

    Der Schuldspruch, den der erst 26-jährige Anwalt Pedram Esfandiary für den 70-jährigen Kläger Edwin Hardeman erreichte, könnte für Bayer zu einem existenziellen Problem werden. Esfandiary ist Rechtsanwalt bei der Kanzlei Baum, Hedlund, Aristei & Goldman in Los Angeles, die als eine der führenden Kanzleien für Produkthaftungsklagen gilt und noch an etlichen weiteren Klagen gegen Bayer beteiligt ist, so auch an dem Verfahren eines an Krebs erkrankten Hausmeisters, in dem Bayer/Monsanto zu einer Strafe von zunächst 289 Millionen US-Dollar verurteilt wurde. Dass diese dann im Berufungsverfahren noch auf 78 Millionen Dollar heruntergesetzt wurde, macht die Sache allerdings nicht besser für den Leverkusener Konzern. Denn es liegen über 9300 Klagen von Roundup-Geschädigten gegen Monsanto bei US-Gerichten vor. Wenn alle diese Klagen erfolgreich oder mit millionenschweren Vergleichen enden, dann bekommt das einstmals teuerste Unternehmen Deutschlands arge Schwierigkeiten. Der Börsenwert – einstmals noch mehr als 100 Milliarden in der Spitze – beträgt jetzt nur noch 55 Milliarden Euro, und weitere Verluste drohen, wenn die technische Analyse recht behält und der Wert unter den Tiefstwert von Dezember 2018 sinken sollte. Schlimmer aber noch dürfte der Imageschaden sein, den Roundup und damit Bayer/Monsanto erlitten haben. Die ersten internationalen Regionen verbieten den Einsatz des zwar effektiven, aber eben leider auch krebsverdächtigen Unkrautvernichters bereits.

    Aus der weltweiten Nummer eins, die Baumann und seine Führungscrew mit der Übernahme des amerikanischen Konkurrenten schaffen wollten, wird dann wohl nichts mehr. Da stellt sich nun natürlich die Frage, wie das überhaupt passieren konnte. Selbst wenn man in Betracht zieht, dass sich die amerikanische Justiz patriotisch erst nach der Übernahme mit den Klagen beschäftigte, bleibt doch die Frage, warum all das nicht vorher geprüft wurde. Der Ruf von Glyphosat war ja bekannt und auch durch Gutachten belegt. Aber Baumann und sein Trupp wollten es entweder nicht wahrhaben, oder sie wollten die Tatsachen weiter in ihrem Sinne verbiegen. Wie lange sich die Prozesswelle noch hinziehen oder ein Vergleich dauern wird, ist nicht absehbar – Zeit für die Anleger, ihr Engagement bei Bayer kritisch zu hinterfragen, auch wenn die EU den Einsatz des Mittels wieder einmal (letztmalig) verlängert hat.

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    Torsten Arends
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    Torsten Arends ist Vorsitzender des Anlageausschusses des Niedersächsischen Aktienclub. Beim gemeinsamen Anlegen im Aktienfonds schätzt er den Informationsvorsprung, den viele Anleger in einer Gemeinschaft gegenüber dem Einzelnen hat. Der NDAC, gegründet 1993, zählt zu den größten Aktienclubs Deutschlands. Der Aktienclub bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit der gemeinsamen Investition in den eigenen Clubfonds NDACinvest. Torsten Arends beobachtet und schätzt das Marktgeschehen ein und berichtet für Kleinanleger und Börseninteressierte.
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    Verfasst von Torsten Arends
    Schicksalswochen für zwei Champions Nein, über den Brexit möchten wir heute noch nicht schreiben, obwohl er sich in die vergangenen Wochen gut einreihen würde. Wir sprechen aber über die Bayer/Monsanto-Misere und die Boeing-Krise.

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