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    ROUNDUP  461  0 Kommentare Deutsche Bank blickt nach Absage der Fusion nach vorne

    FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Nach der Absage an eine Fusion mit der Commerzbank will sich die Deutsche Bank wieder aufs Tagesgeschäft konzentrieren. Die Zwischenbilanz für die ersten drei Monate 2019 fällt zumindest besser als von vielen Analysten erwartet. Eckdaten hatte der Dax -Konzern bereits am Donnerstag veröffentlicht, an diesem Freitag (7.00 Uhr) folgen die Details.

    Nach vorläufigen Angaben verdiente Deutschlands größtes Geldhaus in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres nach Steuern rund 200 Millionen Euro. Dabei federte die Bank einen Einbruch ihrer Einnahmen durch Einsparungen ab. Ein Jahr zuvor hatte die Deutsche Bank 120 Millionen Euro verdient. Analysten hatten im Durchschnitt für das erste Quartal 2019 einen Rückgang auf 55 Millionen Euro erwartet.

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    Konzernchef Christian Sewing zog eine zuversichtliche Zwischenbilanz: Schon jetzt ergebe sich "ein Gesamtbild, das viele nach dem schwachen Jahresstart nicht für möglich gehalten hätten." Die Marktbedingungen hätten sich "gegen Ende des Quartals spürbar verbessert".

    Einig waren sich die Vorstände von Deutscher Bank und Commerzbank, dass ein Zusammenschluss der beiden größten deutschen Privatbanken "keinen ausreichenden Mehrwert" bringen würde. Es sei gleichwohl sinnvoll gewesen, "diese Option einer innerdeutschen Konsolidierung zu prüfen", teilten die beiden Institute nach knapp sechswöchigen Gesprächen am Donnerstag mit.

    Sewing sagte der "Bild"-Zeitung (Freitag), es gebe "viele Interessengruppen: unsere Kunden, unsere Mitarbeiter, unsere Aktionäre. Und wenn Sie dann - neben den harten Zahlen - auch die weichen Faktoren sehen, wie etwa unsere Kunden und unsere Mitarbeiter auf die Gespräche reagieren, dann kommen Sie zu dem Schluss, diese Transaktion nicht zu machen."

    Bei künftigen Zusammenschlüssen unter Geldhäusern wolle die Deutsche Bank aber mitmischen. "Ich erwarte über die nächsten Jahre in Europa noch eine Banken-Konsolidierung", sagte Sewing "Bild". "Und dabei möchte ich nicht nur zusehen, sondern auch Akteur sein."

    Commerzbank-Chef Martin Zielke nannte es gegenüber der Zeitung als seine "Pflicht als Vorstand, verschiedene strategische Optionen zu prüfen". Nun gebe es mit Blick auf die beiden Geldhäuser eine Entscheidung: "Diese Klarheit haben wir jetzt, machen einen Haken dran und blicken nach vorne."

    Die Opposition wertete das Aus für die Fusionspläne als Klatsche für Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Scholz und sein Staatssekretär, der ehemalige Goldman-Sachs-Deutschlandchef Jörg Kukies, werben seit Sommer 2018 ungewöhnlich lautstark für starke deutsche Banken. Der Bund ist seit der Rettungsaktion mit Steuermilliarden in der Finanzkrise mit gut 15 Prozent größter Anteilseigner der Commerzbank.

    Sewing wehrte sich unterdessen gegen den Eindruck, Scholz habe die Fusionsgespräche mit der Commerzbank hinter den Kulissen vorangetrieben. "Es gab keinen Druck aus Berlin", sagte der Vorstandschef in einem internen Video der Deutschen Bank, das der dpa vorlag. Die Politik sei "konstruktiver Begleiter" gewesen. "Ich habe keinen Druck gespürt", erklärte Sewing. "Es war immer eine Entscheidung beider Unternehmen, die ist nun gefallen."

    Kritiker einer Fusion hatten von Anfang an vor allem einen gewaltigen Stellenabbau und mögliche Filialschließungen als Argumente gegen die Banken-Hochzeit ins Feld geführt. 30 000 Jobs hätte ein solcher Zusammenschluss gekostet - so die Befürchtung der Gewerkschaft Verdi.

    Beide Institute haben noch große Baustellen, etwa in der IT oder bei juristischen Altlasten. Das andauernde Zinstief und steigende Regulierungskosten belasten die Banken zusätzlich.

    Aufseher mahnten Deutsche Bank und Commerzbank nach dem Aus der Fusionsgespräche zu einer Fortsetzung ihres Umbaukurses. "Wir gehen davon aus, dass beide Banken ihre bereits eingeschlagenen Restrukturierungsanstrengungen, die erste positive Ergebnisse zeigen, konsequent weiterverfolgen", ließ der für Banken- und Finanzaufsicht zuständige Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling mitteilen.

    Die Wirtschaftsprofessorin Isabel Schnabel von der Universität Bonn erwartet nicht, dass die Deutsche Bank zum Übernahmeziel einer ausländischen Bank wird. "Ich glaube nicht, dass sich momentan eine andere Bank an die Deutsche Bank herantraut", sagte sie dem "Handelsblatt". "Niemand weiß, welche Risiken da noch aus der Vergangenheit schlummern."/ben/stw/DP/zb





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