checkAd

    Börse Stuttgart-News  723  0 Kommentare bonds weekly

    STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

    AKTUELLES MARKTGESCHEHEN

    War an dieser Stelle vor einigen Wochen von den Turbulenzen rund um die türkische Lira zu lesen, ist die Situation nach wie vor angespannt. Sieht es mit der höchsten Arbeitslosenquote seit zehn Jahren, dem Abrutschen in eine Rezession 2018 und einer Inflation von rund 20 Prozent in Sachen Wirtschaft ohnehin schon alles andere als rosig aus, sorgte die türkische Notenbank für einen weiteren Dämpfer.

    Wie die Financial Times berichtete, ist den von der Notenbank offiziell angegebenen Nettoreserven von 28 Mrd. USD nicht zu trauen. Vielmehr habe die türkische Zentralbank ihre Fremdwährungsreserven seit Anfang April mit Hilfe kurzfristiger Devisenswaps künstlich aufgebauscht. So soll sich die Notenbank über diese Swaps bei den landeseigenen Banken Geld geliehen haben, um den Anschein eines ausreichenden Polsters zu erwecken. Ohne diese Masche verfüge die Notenbank lediglich über Reserven von 16 Mrd. USD, so der Bericht.

    Ausweichende Antworten von Seiten der türkischen Zentralbank stützen den Verdacht geschönter Devisenbestände - und sorgen gleichzeitig für weitere Skepsis bei Investoren, die seit Jahresbeginn ohnehin knapp 1,6 Mrd. USD abzogen. Somit gibt nicht nur die wirtschaftliche Lage der Türkei, sondern auch das Agieren ihrer Notenbank Anlass zur Sorge. Sollte die Lira weiter an Boden verlieren und der Zufluss an frischen Geldern aus dem Ausland aufgrund dieser Entwicklungen zurückgehen, droht das Reservepolster der Notenbank zur Neige zu gehen. Obendrein stehen der Türkei in den kommenden zwölf Monaten Rückzahlungen von Fremdwährungskrediten in Höhe von 118 Mrd. USD bevor - eine durchaus risikobehaftete Gemengelage.

    Gefahr durch Schulden?
    Im Rahmen seiner Frühjahrstagung senkte der Internationale Währungsfonds (IWF) kürzlich nicht nur seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr, sondern sandte im Anschluss auch ein Warnsignal an die Kapitalmärkte aus: Auslöser der nächsten Finanzkrise werden abermals Schulden sein - anders als 2008 jedoch von Unternehmensseite.

    Ebendiese weltweite Finanzkrise veranlasste die Notenbanken seinerzeit zu einer Niedrigzinspolitik, die die negativen Folgen der Krise eindämmen sollte. Die Folge: Seit 2008 verdoppelte sich die Summe der ausstehenden Unternehmensanleihen auf 13 Billionen USD. So entspricht die Summe solcher ausstehenden Unternehmensanleihen in den USA beispielsweise bereits etwa 45 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung.


    Seite 1 von 2



    Weitere Artikel des Autors


    Verfasst von Börse Stuttgart
    Börse Stuttgart-News bonds weekly Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart AKTUELLES MARKTGESCHEHEN War an dieser Stelle vor einigen Wochen von den Turbulenzen rund um die türkische Lira zu lesen, ist die Situation nach wie vor angespannt. Sieht es mit der höchsten …