Scholz' Treue zur Commerzbank
"Deutscher Steuerzahler schaut, ob das Geld wiederkommt, das er reingesteckt hat"
Bundesfinanzminister Olaf Scholz will den Anteil des Bundes an der Commerzbank behalten. Seine Begründung zielt darauf ab, dass sich ein Verkauf für die Steuerzahler lohnen soll.
Für Bundesfinanzminister Olaf Scholz steht eine Veräußerung der Commerzbank-Anteile des Bundes nicht auf der Tageordnung. Es mache zurzeit keinen Sinn, sich mit dieser Frage zu beschäftigen, so Olaf Scholz laut der "Börsenzeitung". "Es ist viel Geld da reingeflossen, und der deutsche Steuerzahler wird sicher immer schauen, ob das Geld auch wieder rauskommt, das er reingesteckt hat", so der Finanzminister.
Wenn man nur diese Perspektive verfolge, könne man davon ausgehen, dass es noch eine Zeit lang so sein werde, meinte der Sozialdemokrat - womit Scholz leider Recht haben könnte: Gemessen am Kurs der Commerzbank-Aktie (Stand: heute) haben diese Großbank-Papiere seit 2009 73,43 Prozent an Kurswert verloren. Der Bund ist Anfang 2009 bei der Commerzbank eingestiegen. Insgesamt gehören dem deutschen Steuerzahler 15 Prozent an der Commerzbank, der zweitgrößten börsennotierten Bank in Deutschland.
Kurzer Rückblick: Die Fusionsgespräche zwischen Commerzbank und Deutscher Bank scheiterten. Großaktionäre und Mitarbeiter beider Häuser wehrten sich gegen einen Zusammenschluss. Als größte Befürworter der Großbanken-Fusion galten Deutsche Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner, Commerzbank-Chef Martin Zielke und Finanzminister Olaf Scholz.
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