Säbelrasseln
Trumps Handelskrieg mit China
Bei seiner Wahl zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika hatte Donald Trump immer wieder betont, dass die amerikanische Wirtschaft an erster Stelle kommen soll. Dieser Aussage leistete er bereits im letzten Folge und erhob Strafzölle auf bestimmte Metalle aus China, um damit den heimischen Markt zu stärken. Darauf reagierte auch China mit Zöllen auf amerikanische Produkte.
Lange Zeit fand ein Säbelrasseln beider Parteien miteinander statt, bis Trump nun den nächsten Schritt ging: er erhöhte die Sonderzölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden von zehn auf 25 Prozent. Die neuen Zölle sollen bereits ab Freitag gelten. Gründe für die diese Erhöhung sieht Trump die fehlende Kooperationsbereitschaft der Chinesen und dass die Verhandlungsgespräche für ihn zu langsam verliefen. Gleichzeitig drohte er damit, auch weitere Wareneinfuhren aus China mit Zöllen belegen zu wollen. Hier ist das letzte Wort also noch lange nicht gesprochen. Doch was bedeutet das nun für Anleger und was ist zu beachten?
Bei der letzten Zollerhebung im April 2018 waren die Märkte nur kurzfristig geschockt und konnten nach schneller Zeit wieder Fahrt aufnehmen. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch für die neueste Ankündigung: Zur Eröffnung gab bspw. der DAX mit einem Minus von etwa zwei Prozent nach. Ebenfalls belastend waren die Neuigkeiten für die chinesischen Märkte. Zu den größten Verlierern am Markt zählen aktuell die Technologie- und Autotitel.
Anleger sollten jedoch weiterhin Ruhe bewahren. Derzeit ist am Markt sehr viel Unsicherheit bereits eingepreist, da in der Ära-Trump vieles möglich ist. Sollte sich Trump mit der letzten Ankündigung fürs erste wieder zufrieden geben, werden die Verluste sehr wahrscheinlich schnell wieder aufgeholt. Dass Trump die gesamte Weltwirtschaft mit seinen Zöllen in den Abgrund reißt, darf stark bezweifelt werden.
Legt Trump ab nun jedoch weiter nach, dürften die Rückgänge hingegen schon etwas länger andauern. Wie so oft in der Geldanlage zahlt sich Geduld auch hier aus. Punktuell können Anleger theoretische Kursverluste auch dafür nutzen, um zu günstigeren Kursen Aktien nachzukaufen.
Anleger, die vor allem im amerikanischen Markt investiert sind, sollten besonders gut auf die folgenden Taten des US-Präsidenten achten: Zwar betreffen die Strafzölle chinesische Wareneinfuhren, dennoch kann der Schuss auch nach hinten losgehen.
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Durch die Erhöhung der Strafzölle müssen Unternehmen höhere Kosten einkalkulieren oder Substitute aus dem eigenen Land wählen, welche allerdings in der ebenfalls Regel teurer sind. Diese Zusatzkosten werden in aller Regel eins zu eins an den Verbraucher weitergegeben. Amerikanische Produzenten dürften also von den neuen Zöllen (zumindest kurzfristig) profitieren. Die Verbraucher hingegen müssen sich auf erhöhte Ausgaben einstellen und hier bleibt die Frage, wie lange die Konsumenten dies akzeptieren.