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    ROUNDUP 2  482  0 Kommentare Taifun-Schäden belasten Munich Re zum Jahresstart - Aktie sackt ab

    (neu: Höhere Belastung durch Boeing-Desaster und Absturz des russischen Superjet 100, aktualisierter Aktenkurs)

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Höhere Katastrophenschäden haben dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re zum Jahresstart einen deutlichen Gewinnrückgang eingebrockt. Die Zerstörungen durch Taifun "Jebi" vom vergangenen Sommer schlugen bei dem Dax-Konzern im ersten Quartal noch einmal teuer zu Buche. Allerdings hatte die Munich Re Anfang 2018 praktisch keine Großschäden schultern müssen. Finanzvorstand Christoph Jurecka sprach am Mittwoch in München von einem "erfreulichen Jahresstart" und sah keinen Grund, von seinem Gewinnziel für das laufende Jahr abzurücken.

    An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an. Die Munich-Re-Aktie lag am frühen Nachmittag mit 1,66 Prozent im Minus bei 20,00 Euro und war damit einer der schwächsten Werte im Dax. Zwar hatte die Munich Re unter dem Strich etwas mehr verdient als von Analysten erwartet. Der operative Gewinn verfehlte jedoch die Prognosen der Branchenexperten. Analyst Edward Morris von der US-Bank JPMorgan sieht den Rückversicherer dennoch auf gutem Weg, seine Jahresziele zu erreichen.

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    Unter dem Strich verdiente der Rückversicherer im ersten Quartal 632 Millionen Euro und damit fast ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor. Ein wesentlicher Grund war die Belastung durch Großschäden, die von 62 Millionen auf 479 Millionen Euro in die Höhe sprang.

    Der Großteil dieser Summe lag an Taifun "Jebi". Denn die Schäden, die der Sturm im vergangenen September im Japan angerichtet hatte, kamen die Munich Re wie andere Versicherer teurer zu stehen als zunächst gedacht. Daher legte die Munich Re dafür noch einmal 267 Millionen Euro zur Seite. Ihren Rivalen Swiss Re , Hannover Rück und Scor ging es in diesem Fall allerdings nicht viel anders.

    Im Gegenzug konnten die Rückversicherer bei der Vertragserneuerung mit Erstversicherern in Japan an der Preisschraube drehen. Weil die Verträge zum 1. April neben Japan auch in nicht so sehr von Katastrophen betroffenen Märkten neu verhandelt wurden, belief sich der Preisanstieg bei der Munich Re zu diesem Stichtag insgesamt auf 1,4 Prozent. Zugleich baute sie ihr Prämienvolumen zu diesem Stichtag um 10,3 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro aus.

    Das gestiegene Prämienniveau und das größere Geschäftsvolumen sollen dem Münchner Konzern dabei helfen, seinen Gewinn im laufenden Jahr wie geplant auf 2,5 Milliarden zu steigern. Für das kommende Jahr hat sich Vorstandschef Joachim Wenning bereits 2,8 Milliarden Euro vorgenommen.

    Dazu soll auch die Erstversicherungstochter Ergo stärker beitragen, die seit 2016 ein gründliches Sanierungsprogramm durchläuft. Im laufenden Jahr soll sie 400 Millionen Euro zum Konzernergebnis der Munich Re beisteuern, im kommenden Jahr sollen es bereits 530 Millionen sein.

    Im ersten Quartal verdiente Ergo mit 85 Millionen Euro zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Hatten Anfang 2018 die Schäden durch das Sturmtief "Friederike" am Ergebnis gezehrt, musste Ergo diesmal Belastungen durch Sturm "Eberhard" tragen. Im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum reichten die Beitragseinnahmen im deutschen Schaden- und Unfallgeschäft diesmal aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu tragen. Zudem versilberte das Unternehmen in der Lebensversicherung Kapitalanlagen mit Gewinn, um die Aufstockung der Zinszusatzreserve zu finanzieren.

    Bei ihren Kapitalanlagen kam die Munich Re insgesamt noch nicht ganz an ihre Renditepläne für das Gesamtjahr heran. Im ersten Quartal lag die Rendite bei 2,9 Prozent. Im Gesamtjahr 2019 soll sie weiterhin drei Prozent erreichen, nachdem sie im Vorjahr 2018 auf 2,8 Prozent gesunken war.

    Teurer als zunächst gedacht könnte die Münchner der Absturz einer Boeing 737 Max von Ethiopian Airlines und das daraus folgende Startverbot für alle Maschinen des Typs weltweit zu stehen kommen. Finanzchef Jurecka schätzt die Belastung für die Munich Re jetzt auf bis zu 150 Millionen Euro. Im März war er noch von 120 Millionen Euro ausgegangen. Darin enthalten seien der Absturz, die Schadenersatzforderungen gegen Boeing und die Kosten des Flugverbots, das viele Airlines weltweit betrifft. Der Absturz einer russischen Maschine vom Typ Suchoi Superjet 100 dürfte den Konzern hingegen weniger als 10 Millionen Euro kosten, sagte Jurecka./stw/ari/fba





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