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    Machtkampf bei Sunrise!?  3938  0 Kommentare Freenet CEO Christoph Vilanek im Vorstandswoche Gespräch

    Vor gut 3 Jahren hat sich Freenet mit über 24 % an der Schweizer Sunrise beteiligt und dafür pro Aktie 72.95 Schweizer Franken bezahlt. Aktuell handeln die Anteilsscheine bei 67.50 Franken. Zwischendurch kassierte Freenet üppige Dividenden. Zuletzt für das Jahr 2018 pro Aktie 4.20 Franken. Im Hoch notierte die Aktie allerdings in 2018 auch schon bei knapp 95 Franken und konnte sich über längere Zeit auf hohem Niveau stabilisieren. Seit einigen Monaten geht’s allerdings nur noch abwärts.

    Schon lange kursierte das Gerücht, dass Liberty Global von John Malone die Kabelaktivitäten in der Schweiz, die UPC Schweiz, verkaufen will. Ein logischer Interessent dafür: Sunrise! Wir berichteten bereits im letzten Jahr über die Aktivitäten von UPC, den Schweizer Markt zu konsolidieren, Sunrise aufzukaufen oder das Kabelgeschäft in Sunrise gegen Aktien einzubringen. Ende Februar verkündete Sunrise-CEO Olaf Swantee indes, dass er UPC nunmehr für einen Preis von 6.3 Mrd. Schweizer Franken übernehmen will. Der Preis ist sehr ambitioniert und in der Struktur zum großen Nachteil für bestehende Aktionäre von Sunrise. Swantee benötigt für den Deal nämlich eine immense Kapitalerhöhung, die zu einer massiven Verwässerung führt. Nachvollziehbar, dass die Transaktion ganz und gar nicht im Sinne des größten Aktionärs von Sunrise ist. Freenet-Chef Christoph Vilanek zeigt sich darüber im Gespräch mit der Vorstandswoche wenig erfreut. „Wir kritisieren die gesamte Struktur der Transaktion. Der Kaufpreis ist zu hoch und von einem Löwenanteil der Synergien profitiert zunächst der Verkäufer. Es ist zudem nicht nachvollziehbar, warum die Übernahme komplett in Cash erfolgen soll“, sagt Vilanek. Grundsätzlich ist Freenet allerdings nicht gegen den Deal. „Ein Zusammenschluss beider Firmen kann sinnvoll sein. Ein Merger wäre uns lieber gewesen. In dem Fall wäre Liberty Aktionär von Sunrise geworden und würde weiterhin mit im Boot sitzen. In der aktuellen Form ist der Deal substanziell nachteilig.“ Kritische Beobachter sind nämlich der Auffassung, dass Kabelanbieter in 5 bis 10 Jahren wegen 5G weitgehend an Bedeutung verlieren. Malone ist sich darüber bewusst und veräußert deshalb auch die Aktivitäten. Vilanek sieht dies nicht ganz so dramatisch. „Die Cashflows bleiben in den nächsten Jahren noch sehr hoch. Das Geschäft bietet zudem erhebliche Synergien. Zum richtigen Kaufpreis und in der richtigen Struktur könnte es eine gute Transaktion sein.“ In der jetzigen Form ist die Transaktion jedenfalls abzulehnen. Die Kursentwicklung seit Ankündigung der Transaktion Ende Februar spricht eine eindeutige Sprache. Voraussichtlich wird Sunrise im Herbst zu einer außerordentlichen Hauptversammlung einladen und über den Deal mit entsprechender Kapitalmaßnahme abstimmen lassen. Vilanek wollte sich noch nicht final festlegen, wie er abstimmen wird. „Wir haben noch ausreichend Zeit. In der Form halten wir es für schwierig und wünschen uns eine Nachbesserung.“

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    Redaktion Vorstandswoche
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