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     569  0 Kommentare Investec-Portfoliomanagerin Wenchang Ma: „Chinas politische Entscheidungen tragen langsam Früchte“

    Seit Jahresbeginn legte Chinas Aktienmarkt um 30 Prozent zu. Die Handelsgespräche werden fortgesetzt, in internationalen Indizes sind chinesische Aktien immer stärker vertreten. Wenchang Ma, Co-Portfoliomanagerin des Investec All China Equity Fund, über den Markt und die Perspektiven.In den meisten Portfolios sind chinesische Aktien unterrepräsentiert. Seit Anfang 2019 sind die Investitionen über das Stock-Connect-Programm in chinesische Festlandaktien allerdings stark gestiegen. Bereits seit Einführung des Programms im Jahr 2014 ist ein Anstieg zu beobachten. Wenn man aber die Größe der Anteile Chinas an der Weltwirtschaft und an den internationalen Indizes berücksichtigt, sind Investoren in chinesischen Aktien nach wie vor unterinvestiert.


    KGVs sind noch immer nicht zu hoch Im letzten Jahr ist der MSCI All China Index - gerechnet in US-Dollar - um 27 Prozent eingebrochen. Bei gemeinsamer Betrachtung haben sich Onshore- und Offshore-Aktien seit Anfang 2019 um 30 Prozent erholt. Damit entspricht ihr jetziger Stand jedoch nur dem vom Juni 2018. Sie haben also lediglich die Verluste der zweiten Jahreshälfte 2018 aufgeholt. Trotz des Einbruchs im letzten Jahr sind chinesische Aktien weiterhin attraktiv bewertet. Mit 12,4 ist ihr KGV auf Basis der erwarteten Gewinne etwas höher als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre (11,7) und noch immer nicht zu hoch. Die chinesische Wirtschaft dürfte weiterwachsen, deswegen bieten sich hier sehr interessante Investmentchancen.
    Hinzu kommt, dass chinesische Aktien für internationale Investoren immer wichtiger werden. Das zeigt auch die Entscheidung von MSCI, die im Laufe des Jahres 2019 den Anteil chinesischer Aktien in ihrem Index von anfänglich fünf auf 20 Prozent erhöhen werden. Außerdem besteht der Markt für chinesische Festlandaktien - sogenannte A-Shares - zu großen Teilen aus Papieren mit Einzelhandelsbezug. Das geht mit sehr attraktiven Chancen für disziplinierte fundamentale Langfristinvestoren einher.
     
    Einige Sektoren könnten kurzfristig unter Druck geraten Das politische Umfeld hat in der Vergangenheit den Markt beeinflusst. Insbesondere das letzte Jahr war turbulent. Bislang gab es neun Gesprächsrunden im Handelsstreit zwischen den USA und China. Aktuellen Berichten zufolge wurden bei einigen der schwierigsten Fragen Fortschritte erzielt, sodass es in den nächsten ein bis zwei Monaten zu einer Einigung kommen könnte. Kurzfristige Auswirkungen sind schwer einzuschätzen, denn beide Seiten müssen Kompromisse eingehen. Einige Sektoren der chinesischen Wirtschaften könnten kurzfristig unter Druck geraten. Aber es könnte auch eine Chance sein, Reformen in Bereichen voranzutreiben, in denen dies bislang sehr schwierig war.
    Am Ende ist der Handel in China nur ein Teil des Ganzen. Die wichtigste Frage ist nach wie vor, wie der chinesischen Regierung der Übergang von einer export- und industriegetriebenen Wirtschaft zu einer konsumgetriebenen gelingt. Hier stehen noch immer die Umsetzungen von Reformen und die Förderungen von Investitionen im Mittelpunkt.
    Politische Entscheidungen tragen allmählich Früchte Die politischen Entscheidungen der Vergangenheit tragen allmählich Früchte. Zu ihnen gehören die Ankündigungen der Regierung, die Fiskalpolitik aktiver zu steuern und zugleich eine umsichtige Geldpolitik zu betreiben. Diese politischen Entwicklungen haben den Markt ein Stück weit entspannt. Zuvor war mit Nachdruck zusätzliche Liquidität in die Märkte gepumpt worden. Jetzt stehen umfassende Wachstumsprogramme im Vordergrund, unter anderem staatliche Infrastrukturinvestitionen, eine niedrigere Verbrauchssteuer und die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge für Unternehmen.
    In der Geldpolitik sollen hohe Liquiditätsspritzen vermieden werden. Stattdessen will man den Transmissionsmechanismus der Geldpolitik verbessern, indem man frühere Hindernisse beseitigt. Der Markt hat sehr positiv auf die Pläne reagiert und auch einige Konjunkturdaten haben sich verbessert.
    Da China mögliche Probleme umsichtig und zielgerichtet angehen will und der Markt nun auf einer stabileren Basis steht, konzentriert man sich jetzt wieder auf die langfristigen Chancen, die diese entstehende Wirtschafts-Supermacht Aktieninvestoren bieten könnte.

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    Investec-Portfoliomanagerin Wenchang Ma: „Chinas politische Entscheidungen tragen langsam Früchte“ Seit Jahresbeginn legte Chinas Aktienmarkt um 30 Prozent zu. Die Handelsgespräche werden fortgesetzt, in internationalen Indizes sind chinesische Aktien immer stärker vertreten. Wenchang Ma, Co-Portfoliomanagerin des Investec All China Equity Fund, über den Markt und die Perspektiven.

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