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    Energiewende gerechter und einfacher gestalten  372  0 Kommentare VKU gegen zusätzliche CO2-Steuer

    Berlin (ots) - Die Finanzierungsmechanismen der Energiewende sind
    in eine Schieflage geraten. Das hat ein vom VKU bei r2b energy
    consulting in Auftrag gegebenes Gutachten ergeben. Es kommt zu dem
    Schluss, dass Kunden von zu hohen Strompreisen entlastet werden
    müssen, um die Flexibilisierung des Energieversorgungssystems
    voranzubringen und Sektorenkopplung zu ermöglichen. Die Einführung
    einer zusätzlichen CO2-Steuer lehnt der VKU ab.

    Dabei ist die Ausweitung des Europäischen Emissionshandels die
    volkswirtschaftlich effizienteste Lösung, gegenwärtig ist eine solche
    Einigung aller Mitgliedstaaten zeitnah nicht realistisch. Daher ist
    die Einführung eines sektorübergreifenden CO2-Preises ein sinnvolles,
    ergänzendes Instrument. Der Vorschlag von r2b sieht im Kern vor, die
    gegenwärtigen Energiepreisbestandteile mit klimapolitischem Bezug
    (zum Beispiel EEG-Umlage, KWKG-Umlage) zusammenzufassen und
    entsprechend an der CO2-Intensität an den jeweiligen Energieträgern
    in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr auszurichten. Das Modell, so
    das Gutachten, ist kompatibel mit dem europäischen
    Emissionshandelssystem (ETS).

    "Wir brauchen Lösungen, die die Energieversorgung als Ganzes in
    den Fokus nehmen und durch die eine Lenkungswirkung für
    CO2-Minderungen entfaltet wird. Die Gutachter kommen hier zu ersten,
    energiewirtschaftlich interessanten Vorschlägen. Die Grundmechanik
    stimmt. Allerdings besteht bei der konkreten Ausgestaltung noch
    Nachsteuerungsbedarf. Entscheidend für die Akzeptanz eines solchen
    Modells werden die Höhe des CO2-Preises und die Sozialverträglichkeit
    sein. Vorstellbar sind aus VKU-Sicht 35 bis 40 Euro je Tonne CO2 im
    Jahr 2030", so VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche.

    Mittelstand profitiert von sinkenden Strompreisen

    Die Einführung eines sektorübergreifenden CO2-Preises würde wieder
    zu mehr Marktwirtschaft in der Energieversorgung führen. Indem
    Marktverzerrungen abgebaut werden, werden Investitionen in neue
    Technologien und energiewirtschaftliche Lösungen angereizt. Ein neuer
    Finanzierungsmechanismus, wie ihn das Gutachten vorschlägt, kann so
    zum Konjunkturprogramm für den Wirtschaftsstandort Deutschland
    werden: "Energiepolitik ist Wirtschaftspolitik. Auch in Zukunft
    sollten daher die Ausnahmen für die energieintensiven Industrien
    bleiben, die sich im internationalen Wettbewerb befinden. Von einem
    sinkenden Strompreis profitieren darüber hinaus auch Unternehmen, die
    bisher über einen zu hohen Strompreis überproportional mit
    Energiewendekosten belastet wurden, etwa der deutsche Mittelstand",
    so Reiche.

    Sozialverträglichkeit verankern

    Der VKU plädiert darüber hinaus dafür, den Übergang in ein neues
    System schrittweise zu gehen. "Jetzt überstürzt ein solches System
    einzuführen, schadet der Akzeptanz. Entscheidend ist, die Bepreisung
    sozial verträglich zu gestalten: Die Verbraucher brauchen ausreichend
    Zeit für die Umstellung, zum Beispiel wenn es um den Kauf ein neues
    Fahrzeugs geht oder um den Austausch der alten Heizung. Darüber
    hinaus brauchen wir flankierende Maßnahmen, wie etwa bessere
    steuerliche Förderungen beim Kauf von Elektromobilen oder bei der
    energetischen Gebäudesanierung", unterstreicht Reiche.

    Das Gutachten besteht aus mehreren Teilen. In einem weiteren
    Schritt werden gegenwärtig Szenarien berechnet, die die
    Sozialverträglichkeit der CO2-Bepreisung stärker in den Fokus nehmen.

    Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460
    kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
    Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr
    als 260.000 Beschäftigten wurden 2016 Umsatzerlöse von knapp 114
    Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro
    investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment
    große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60
    Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Wärmeversorgung
    72 Prozent, Abwasserentsorgung 43 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag
    31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass
    Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der
    Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen zudem
    mehr als sechs Millionen Kunden mit Breitbandinfrastrukturen. Sie
    investieren in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro in
    digitale Infrastrukturen von Glasfaser bis Long Range Wide Area
    Networks (LoRaWAN) in den Kommunen und legen damit die Grundlagen für
    die Gigabitgesellschaft.

    OTS: Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
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    Pressekontakt:
    Alexander Sewohl
    Manager Public Affairs und stellv. Abteilungsleiter
    Fon: +49 30 58580-208
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    sewohl@vku.de

    Elisabeth Mader
    Stellv. Pressesprecherin
    Fon: +49 30 58580-227
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    mader@vku.de


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