Reserven: Den Majors geht das Gold aus!
Über das Thema „Peak-Gold“ berichten wir regelmäßig. Besonders prekär ist die Lage bei den großen Goldproduzenten. Deren Goldreserven sinken rasant, wie neueste Zahlen zeigen.
Lange Vorlaufzeiten
Im Bergbau muss man lange planen können. Das gilt insbesondere für große Konzerne, die oft Milliarden investieren, um aus einem Vorkommen Metalle über Jahrzehnte zu gewinnen. Denn schließlich ist es ein langer Weg von der Entdeckung eines Vorkommens bis zum Bau der Mine. Bei Gold- und Silbervorkommen dauert es in der Regel mehr als ein Jahrzehnt, bis man mit dem Abbau beginnt. Und dann muss es schon gut laufen! Die lange Vorlaufzeit muss gut geplant sein, denn ein kurzfristiges Umsteuern wie beispielsweise im Ölgeschäft ist im Bergbau einfach nicht möglich. Zumal man heutzutage unter Druck steht, denn die Aktionäre wollen stetige Cashflows und Dividenden sehen.
Goldeserven sinken seit 2012
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Doch die Krise seit dem Goldhoch im Jahr 2011 schlägt sich inzwischen bei fast allen großen Bergbaukonzernen nieder. In den vielen Baisse-Jahren haben sie ihre Investitionen massiv zurückgefahren. Das rächt sich nun, denn deren Reserven sinken, wie die Daten von S&P Global zeigen. Reserven bezeichnet übrigens jene Teile des Vorkommens, die mit höchster Wahrscheinlich ökonomisch abbaubar sind. Zwischen 2007 und 2012 legten diese bei den großen Goldproduzenten wie Agnico Eagle, Zijin Mining, Gold Fields oder Yamana Gold noch stetig zu. Doch inzwischen hat sich das Bild geändert. Der Hauptgrund sind die Sparprogramme der Konzerne. Hinzu kommen aber auch sinkende Goldgrade. So gewinnt die durchschnittliche Mine heutzutage 1 Gramm Gold aus einer Tonne Gestein, wie Berechnungen des World Gold Council zeigen. Allerdings muss man hinzufügen: Es gibt große Ausreißer nach oben, denn Untertageminen liegen oft jenseits der 5 g/t. Große Tagebauvorkommen weisen dagegen teilweise Werte weit unter der ein Gramm-Grenze auf. Zudem macht sich bemerkbar, dass man seit den 1990ern deutlich weniger neue Vorkommen entdeckt hat. Und so ist es kein Wunder, dass die Reserven der hier erfassten Produzenten seit 2012 um 26 Prozent gesunken sind. Sie liegen per Ende 2017 bei 713 Mio. Unzen.